Great Sand Dunes Nationalpark

Wie ein Ozean aus Sand

Wenn man sich dem Park zum ersten Mal nähert, glaubt man zunächst an eine Fata Morgana: Ein Meer von gigantisch verwehten Sanddünen, der karstige Umriss der Sangre de Cristo Mountains am Horizont und ein breiter Fluss, der die Trockenheit der Gegend Lügen straft – das ist der Great Sand Dunes National Park and Preserve in der South Central-Region von Colorado.

Nomen est omen – die Sanddünen des Great Sand Dunes National Park and Preserve im US-Bundesstaat Colorado sind mit einer Höhe von rund 230 Metern nicht nur die höchsten Dünen Nordamerikas, sondern auch ein großartiges Naturschauspiel, das aus der Ferne an ein Meer mit Wellen aus Sand erinnert.

Unermüdlich zeichnet das Licht abstrakte Formen auf die samtigen Oberflächen, verleihen huschende Schatten den Dünen einen ungewöhnlichen optischen Reiz. Die einzigartige Hochgebirgswüste liegt vor den Sangre de Cristo Mountains, einer zu den Rocky Mountains gehörenden Bergkette, die sich bis auf über 4.000 Meter erhebt.

Elk Herd at Sunrise, Great Sand Dunes National Park and Preserve, Colorado, USA. NPS Photo
Wapitis bei Sonnenaufgang im Great Sand Dunes National Park and Preserve in Colorado. NPS Photo

Auf einer Fläche von rund 340 km² erstreckt sich neben der Dünenlandschaft eine abwechslungsreiche Wildnis aus weitläufiger Steppe, Sumpf, Wäldern und Bergseen. Die ältesten Zeugnisse von Menschen in dieser Gegend sind etwa 11.000 Jahre alt und stammen von Nomaden aus der Steinzeit, die mit Speeren Mammuts und Bisons jagten. In den 1920er Jahren schlugen Bürger vor, die Dünen vor einer Zerstörung durch Menschenhand zu bewahren, und baten den Kongress, sie als nationales Denkmal zu schützen. 1932 trat diese Eingabe per Gesetz in Kraft, 2004 wurde das Gebiet darüber hinaus zu einem Nationalpark erklärt.

Sonnenuntergang im Great Sand Dunes National Park, Colorado, USA. NPS Photo
Sonnenuntergang im Great Sand Dunes Nationalpark. NPS Photo

Sanddünen

Pflichtprogramm für die meisten Besucher ist natürlich der Aufstieg auf einen der imposanten Sandberge, von denen fünf über 200 Meter hoch sind. Hier kann man viele Stunden verbringen, zum Beispiel um die Dünen mühsam zu erklimmen und mit dem Sandboard wieder hinab zu rauschen, oder immer auf der Suche nach dem perfekten Foto, mit dem man die wellenförmigen Sanddünen unter dem strahlend blauen Colorado-Himmel und vor den dramatischen Viertausendern der Sangre de Cristo Mountains einfängt.

  • Mit einer Höhe von „nur“ etwa 198 Metern ist die High Dune das beliebteste Besucherziel im Park, da sie einen herrlichen Blick auf das Dünenfeld bietet. Um zu ihrer Spitze und wieder zurück zu wandern, benötigt man etwa 2 Stunden.
     
  • Westlich von ihr liegt die Star Dune, die mit rund 230 Metern höchste Düne Nordamerikas. Die Wanderzeit zu ihr hin und zurück beträgt rund 5 Stunden.

Auch Snowboarder haben die Dünen längst als Spielwiese für sommerliche Rutschpartien entdeckt. Das so genannte Sandboarding, bei dem sportlich ambitionierte Besucher über den Sand hinab gleiten, ist überall auf dem Dünenfeld erlaubt. Schlitten und Sandboards können direkt am Parkeingang bei einem Outfitter ausgeliehen werden.

Sandboarding von der High Dune im Great Sand Dunes National Park & Preserve, Colorado, USA. NPS Photo
Sandboarding von der High Dune im Great Sand Dunes Nationalpark. NPS Photo

Unser Fototipp

Direkt am Parkeingang hat man einen Panoramablick auf die Dünen mit den Bergen im Hintergrund. Dramatische Schatten bekommt man hier am späten Nachmittag, und wenn man sich hinter dem Dunes Parkplatz links hält, erreicht man Regionen mit meist nur wenig Fußabdrücken im Sand und grandiosem Blick auf die Berge.

Aber auch nachts ist der Park für Sternengucker und -fotografen ein Genuss, denn er gehört aufgrund der Höhe, der geringen Lichtverschmutzung sowie der trockenen Luft zu den Dark Sky Parks.

Great Sand Dunes mit den Sangre de Cristo Mountains im Hintergrund, Colorado, USA. Foto: Matt Inden/Miles
Great Sand Dunes mit den Sangre de Cristo Mountains im Hintergrund. Foto: Matt Inden/Miles

Wandern

Die Wildnis des Schutzgebietes lässt sich hervorragend bei Tageswanderungen und mehrtägigen Rucksacktouren erkunden.

  • Vom höchsten Punkt des Montville Nature Trail hat man einen herrlichen Panoramablick, der Mosca Pass Trail hingegen folgt den Spuren der Ureinwohner und Siedler.
Herbstlaub am Montville Nature Trail mit Ausblick auf die Dünen und den Cleveland Peak im Great Sand Dunes National Park, Colorado, USA. NPS Photo
Herbstlaub am Montville Nature Trail mit Ausblick auf die Dünen und den Cleveland Peak. NPS Photo
  • Wer die Gebirgsregion intensiv erkunden möchte, sollte sich vom Medona Pass aus zum Medona Lake aufmachen. Die Strecke verläuft erst durch üppige Wiesen und Wälder, und endet an diesem Gebirgssee in Höhe der Baumgrenze.
     
  • Für fortgeschrittene Wanderer geht es von dort noch weiter auf den Gipfel des über 4.000 Meter hohen Mount Herard, wo man einen atemberaubenden Blick auf die Dünen hat.
Two Hikers on Dune Ridge, Great Sand Dunes National Park and Preserve, Colorado, USA. NPS Photo
Zwei Wanderer im Great Sand Dunes Nationalpark. NPS Photo

Unterkunft und Camping

  • Motels und Lodges befinden sich außerhalb des Parks in Alamosa.
     
  • Der Piñon Flats Campingplatz im Park bietet von April bis Oktober über 90 Plätze.
     
  • Für authentisches Wüstenfeeling sollte man direkt in den Dünen zelten, was außerhalb des Tagesbesuchern vorbehaltenen Bereichs möglich ist. Hierzu benötigt man eine kostenlose Genehmigung, die im Besucherzentrum erhältlich ist.

Information

Der ganzjährig geöffnete Great Sand Dunes Nationalpark liegt fünf Autostunden (390 km) südlich von Denver. Direkt angrenzend an den Park im San Luis Valley befindet sich die Zapata Ranch, eine Bisonranch, die ihren Gästen authentisches Cowboyleben vermittelt.

Grasende Bisonherde der Zapata Ranch mit den Sangre de Cristo Mountains im Hintergrund, Mosca, Colorado, USA. Foto: Get It Across Marketing & PR
Grasende Bisonherde der Zapata Ranch mit den Sangre de Cristo Mountains im Hintergrund. Foto: Get It Across Marketing & PR

Great Sand Dunes Nationalpark wird vom National Park Service verwaltet, weiterführende Informationen unter www.nps.gov/grsa (englisch).

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