Dahlonega

Georgias goldene Stadt

Gold hat das Schicksal der kleinen Stadt in den Bergen Dahlonega geprägt. Am Schauplatz des ersten Goldrausches der USA waschen Besucher das Edelmetall aus dem Sand, wandern durch gespenstische Minen und erleben höchst lebendige Feste.

1828! Gold wird gefunden in den Appalachenbergen im Norden Georgias. Der Ort: Dahlonega. Die einheimischen Cherokee-Indianer hatten es es schon lange gewusst, aber geheim gehalten. „Talonige“, so nannten sie den Flecken, bedeutet nichts Anderes als „Gelbes Geld“. Nun gab es kein Halten mehr. Die Nachricht raste durch das ganze Land. Und die Glücksritter kamen; zu Hunderten und Tausenden durchlöcherten sie bald die Berge. Die Cherokee mussten der Gier weichen, wurden vertrieben nach Oklahoma auf dem berüchtigten Trail of Tears. Es war der erste Goldrausch der USA.

Zwei Jahrzehnte später kam die Nachricht: „Gold in Kalifornien“. Viele der Miner wollten sich sofort auf dem Weg machen, war doch keineswegs jeder von ihnen in Dahlonega reich geworden. Da stellte sich der Chef der örtlichen Münze, Dr. M. F. Stephenson, auf den Balkon des Gerichts und schleuderte der aufgebrachten Menge zwei Sätze entgegen, die zu den berühmtesten der amerikanischen Geschichte werden sollten: „Thar’s gold in them thar hills“ und „There’s millions in it“. Das überzeugte. Auch in Dahlonega sollte die Suche noch bis weit ins 20. Jahrhundert weiter gehen. Die Kuppel des Parlaments von Georgia in Atlanta ist seit 1958 mit Blattgold aus Dahlonega belegt. Gut 600 Gramm reichen aus, das State Capitol prachvoll glänzen zu lassen.

The Front Porch, Dahlonega Historic Downtown, Georgia, USA. Foto: Georgia Tourism
Dahlonega Historic Downtown. Foto: Georgia Tourism

Heute waschen in Dahlonega nur noch Touristen Gold. Mit der Pfanne zwar, wie in den alten Tagen, aber an großen Trögen voller Sand und Wasser, in die kleine funkelnde Körner des Edelmetalls gemischt worden sind. Dieses Erlebnis findet man in zwei Goldminen. In der Consolidated Gold Mine geht’s auch in alte Stollen hinein. Kalt ist es dort, spärlich beleuchtet; Wasser rinnt von den Felswänden. Fledermäuse beäugen die Besucher skeptisch. Die Crisson Gold Mine führt mehr als hundert Jahre alte Maschinen vor, die mit Riesengetöse Gestein zermalmen.

Gold Mine Tour, Consolidated Gold Mine, Dahlonega, USA. Foto: Consolidated Gold Mines
Tour durch die Consolidated Gold Mine. Foto: Consolidated Gold Mines

Die Zeit des kommerziellen Goldbergbaus ist in Dahlonega seit drei Jahrzehnten passé. Seitdem aber hat sich die Region auf flüssiges Gold verlegt: Gute Weine gedeihen an den sonnigen Hängen rund um die Stadt. Dahlonega ist „das Herz des Weinlands von Georgia“. Im Mai/Juni feiern die Winzer ihre weißen und roten Gewächse auf dem Dahlonega Arts & Wine Festival.

Und weil die Stadt mindestens seit 1828 zu feiern weiß, bleibt es nicht bei diesem einen Festival. Jedes Jahr am dritten Wochenende im Oktober zelebriert Dahlonega sein Erbe des Bergbaus mit den Gold Rush Days. Mehr als 300 Aussteller zeigen im goldenen Herbstlaub Kunst und Handwerk, zigtausende Besucher hören Bands jeder Musikrichtung.

Und für eine Musik, die in den Appalachenbergen wie keine andere zu Hause ist, veranstaltet Dahlonega ebenfalls jährlich, immer im April, ein rauschendes Bluegrass-Festival: Bear on the Square Mountain Festival.

Rison Sisters, Bear on the Square Mountain Festival, Dahlonega, Georgia, USA. Foto: Georgia Tourism
Bear on the Square Mountain Festival in Dahlonega. Foto: Georgia Tourism

Ein Besuch des John Grimm’s Vintage Music Shop oder der Manufaktur von Jackson Steel Gitarren gehört ins Programm eines jeden Musikliebhabers.

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