Natchez

Die älteste europäische Siedlung am Mississippi

Natchez liegt etwa drei Autostunden flussaufwärts von New Orleans am Mississippi. Gegründet wurde Natchez 1716 von französischen Truppen als Fort Rosalie; den Ausschlag gab die strategisch günstige Lage 60 Meter über dem Mississippi. Der Name geht auf die Natchez-Indianer zurück, die damals hier siedelten.

Der französischen folgten die englische und die spanische Herrschaft. Seit Ende des 18. Jahrhunderts schließlich gehört Natchez zu den USA. Die Baumwollbarone – und bei weitem mehr noch ihre Sklaven auf den Plantagen – machten Natchez zur reichsten Stadt der Nation. Auf Raddampfern verschifften hier Baumwollbarone das Gold des Südens; einen Teil ihrer aus Sklavenarbeit gepressten Gewinne gaben sie für Prachtbauten aus.

Im Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 waren sie klug genug, die Stadt kampflos aufzugeben. Die Sklaverei war beendet, doch mehr als 500 der Häuser blieben unbeschädigt erhalten. Keine andere Stadt der USA besitzt nur annähernd so viele „Antebellum“-Häuser aus der Vorkriegszeit. In den meisten der liebevoll renovierten Villen leben heute Familien. Diesen prächtigen Villen verdankt Natchez seinen Ruf als eine der schönsten Städteperlen in den Südstaaten.

Stanton Hall in Natchez, Mississippi, USA. Foto: Verkehrsbüro Memphis & Mississippi
Stanton Hall in Natchez. Foto: Verkehrsbüro Memphis & Mississippi

Natchez ist über 300 Jahre alt

Das ganze Jahr 2016 über feierte Natchez am Mississippi mit zahlreichen Veranstaltungen den 300. Jahrestag der Stadtgründung – und das beinahe täglich. Nirgendwo stehen mehr prächtige Südstaatenvillen an einem Ort.

Zum Sonderprogramm gehörten Ausstellungen, Festivals, nachgespielte historische Ereignisse und Sportturniere. Die offizielle Geburtstagsparty ging am 3. August 2016 über die Bühne. Gefeiert wurde im Natchez National Historic Park, der den ältesten Teil der Stadt umfasst.

Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsprogramm war die Tricentennial Heritage Holiday Parade am 3. Dezember 2016 – ein Fest zu Ehren aller Kulturen, die die bewegte Geschichte von Natchez im Laufe der letzten drei Jahrhunderte geprägt haben.

Dunleith Historic Inn in Natchez, Mississippi, USA. Foto: Verkehrsbüro Memphis & Mississippi
Das Bed & Breakfast-Hotel Dunleith Historic Inn in Natchez. Foto: Verkehrsbüro Memphis & Mississippi

Veranstaltungen in Natchez

Beim Natchez Pow Wow im März treffen sich die Nachfahren der Ureinwohner mit Trommeln und Federschmuck. Stammesvertreter aus vielen Teilen Amerikas singen und tanzen dann auf dem Museumsgelände des Grand Village of the Natchez Indians, wo sie auch Stickball spielen: ein dem Rugby ähnlicher Mannschaftssport, bei dem bis zu 1000 Sportler gleichzeitig auf dem Feld sein dürfen.

Wer noch nie in Natchez war, sollte dieses Juwel in der ohnehin reich gefüllten Schatztruhe des Südens unbedingt besuchen. Zu den Spring und Fall Pilgrimages im Frühjahr und im Herbst lohnt sich das besonders: Während der Festwochen öffnen viele der historischen Herrenhäuser ihre Pforten, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind.

Die Gastgeber empfangen Besucher in Gewändern wie man sie vor dem Bürgerkrieg trug und gewähren Einblicke in ihre mit Möbelstücken aus dem 19. Jahrhundert ausgestatteten Residenzen. Einige der Damen zeigen Reisenden auch in den weiten Kleidern der „Southern Belles“ des alten Südens die prächtigen Zimmer und Salons.

Zum Programm gehören auch Umzüge und Konzerte. Manche der eleganten Anwesen stehen ganzjährig für Besucher offen, einige sogar als Bed & Breakfast-Unterkünfte. (natchezpilgrimage.com)

Sonnenuntergang am Mississippi in Natchez, Mississippi, USA. Foto: Verkehrsbüro Memphis & Mississippi
Sonnenuntergang am Mississippi in Natchez. Foto: Verkehrsbüro Memphis & Mississippi

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