Mount St. Helens National Volcanic Monument

Regeneration einer Landschaft nach dem Vulkanausbruch

Der Ausbruch des Vulkans Mount St. Helens hinterließ im Jahre 1980 eine Woge der Verwüstung. So sind Spuren wie der Lavafluss auch heute noch deutlich erkennbar und vom Johnston Ridge Observatory aus zu beobachten. Im Visitors Center des Nationalparks gibt es jede Menge Informationen zur Geschichte des Vulkans. Die Fahrtzeit von Seattle aus beträgt etwa vier Stunden.

Am Mount St. Helens National Volcanic Monument sehen Besucher die Auswirkungen des Vulkanausbruchs von 1980 und die Regeneration der Landschaft nach dem Ausbruch.

Mount St. Helens National Volcanic Monument, Washington, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Mount St. Helens National Volcanic Monument. Foto: usa-reisetraum.de

Infolge eines Erdbebens der Stärke 5,1 auf der Richter Skala brach am 18. Mai 1980 um 8:32 Uhr die Nordwand des Mount St. Helens und begrub das Tal des Toutle River unter einer massiven Gerölllawine. Die Lawine hatte unter Druck stehende Gase innerhalb des Vulkans freigesetzt, eine enorme Explosion fegte über die Felsen und umgestürzte Bäume, flüssiges Magma begrub die Gerölllawine und verursachte verheerende Schäden.

Vulkanasche stieg tausende Meter in den Himmel und verdunkelte den Tag in Washington und den angrenzenden Bundesstaaten. Der Ausbruch dauerte neun Stunden, doch die umliegende Landschaft wurde innerhalb von wenigen Augenblicken drastisch verändert. Durch den Ausbruch starben insgesamt 57 Menschen, darunter der Vulkanologe David A. Johnston, und tausende Tiere. Vor dem Ausbruch lag der Gipfel des Mount St. Helens auf 2950 m. Heute ist der höchste Punkt des Vulkans auf 2550 m, etwa 1100 m über dem Tal.

Um die langsam regenerierende Landschaft nach dem Ausbruch des Vulkans Mount St. Helens zu erforschen und zu schützen, wurde am 27. August 1982 das Mount St. Helens National Volcanic Monument eingerichtet. Es umfasst eine Fläche von 44.500 Hektar und schließt die vom Vulkanausbruch verwüsteten Gebiete sowohl auch unversehrte Wälder ein. Bereits im Sommer 1983 konnten Besucher bis zum 4 Meilen (6,4 km) nordöstlich vom Krater entfernten Windy Ridge fahren. Ab 1986 erlaubte man das Besteigen der Spitze des Vulkans.

Mittlerweile wurden viele Wanderwege, Aussichtspunkte, Campingplätze und Picknickplätze angelegt. Die beliebteste touristische Route führt von Castle Rock an der Interstate 5 westlich des Vulkans über die Washington State Road 504 bis zum Johnston Ridge Observatory. Entlang der Straße gibt es zahlreiche Aussichtspunkte mit Ausblick auf den Mount St. Helens und die Umgebung.

Während der Sommermonate werden von kurzen Spaziergängen bis zu Präsentationen im Amphitheater verschiedene Aktivitäten angeboten. Im Winter stehen viele Langlaufloipen und Schneemobilstrecken zur Verfügung.

Die meisten Aussichtspunkte können in der Regel von Mai bis Oktober erreicht werden. Einige tiefer gelegene Wanderwege können das ganze Jahr über benutzt werden.

Westseite (State Route 504)

Das Mount St. Helens Visitor Center am Silver Lake, etwa 30 Meilen (48 km) westlich von Mount St. Helens, wurde 1987 eröffnet. Ausstellungen befassen sich mit der Geschichte und Geologie des Vulkans, dem Ausbruch, sowie der Regeneration von Vegetation und Tierwelt. (ganzjährig geöffnet, an einigen Feiertagen geschlossen)

Brücke auf der State Road 504, Mount St. Helens National Volcanic Monument. Foto: usa-reisetraum.de
Highway 504 Richtung Johnston Ridge Observatory. Foto: usa-reisetraum.de

Das Forest Learning Center liegt am Highway 504 auf dem Weg zum Mount St. Helens. Hier werden Exponate zur Geologie und Naturgeschichte des Parks gezeigt, die sich auf die Wiederaufforstung der Wälder rund um den Vulkan konzentrieren. (geöffnet von Mai bis Oktober)

Vom Elk Rock Viewpoint kurz nach dem Parkeingang sieht man das Tal des North Fork Toutle River, das wie eine Schlammwüste wirkt. Auf der weiteren Strecke folgen noch einige Aussichtspunkte wie Castle Lake Viewpoint und Loowit Viewpoint.

Loowit Viewpoint, Mount St. Helens National Monument, Washington, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Loowit Viewpoint, Mount St. Helens National Volcanic Monument. Foto: usa-reisetraum.de

Eine Abzweigung führt zur Coldwater Lake Recreation Area.

Coldwater Lake, Mount St. Helens National Volcanic Monument, Washington, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Coldwater Lake, Mount St. Helens National Volcanic Monument. Foto: usa-reisetraum.de

Das Johnston Ridge Observatory befindet sich am Ende der Washington State Route 504 und wurde 1997 eröffnet. Es wurde an der Stelle errichtet, an der Vulkanologe David A. Johnston am Morgen des 18. Mai 1980 sein Camp aufgeschlagen hatte. Exponate konzentrieren sich auf die geologische Geschichte des Vulkans, desweiteren findet man Augenzeugenberichte der Explosion und Informationen zur wissenschaftlichen Überwachung vulkanischer Aktivität. Die Aussichtsplattform bietet einen schönen Blick auf den Krater. Spuren vom Ausbruch, wie der Lavafluss, sind auch heute noch deutlich erkennbar.

Ausblick vom Johnston Ridge Observatory auf Mount St. Helens, Washington, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Ausblick vom Johnston Ridge Observatory auf Mount St. Helens. Foto: usa-reisetraum.de

Wanderwege Westseite

  • Birth of a Lake Trail
    Der leichte, asphaltierte Weg führt vom Coldwater Lake Picknickplatz zu einem See, der durch die Eruption im Jahr 1980 aufgestaut wurde. (Rundweg 0,6 mi / 1 km)
Birth of a Lake Trail, Mount St. Helens National Volcanic Monument, Washington. Foto: usa-reisetraum.de
Birth of a Lake Trail, Mount St. Helens National Volcanic Monument. Foto: usa-reisetraum.de
  • Eruption Trail
    Der asphaltierte Weg beginnt am Johnston Ridge Observatory und erkundet die Auswirkungen der Eruption. Ausblicke auf zerstörte Bäume, den Krater und ins Tal. (Rundweg 1 mi / 1,6 km)
  • Hummocks Trail
    Etwas schwieriger Weg mit Ausblicken auf den Vulkan und die Schlucht. Ausgangspunkt etwa 200 Meter südlich der Abzweigung nach Coldwater Lake (Rundweg 2,4 mi / 3,9 km)

Ostseite (Forest Road 99)

Die Forest Road 99 an der Ostseite des Mount St. Helens beginnt mit herrlich alten Baumbestand und führt vorbei am Spirit Lake und tausenden Baumstämmen, die von der gewaltigen Druckwelle der Eruption umgeworfen wurden und wie abgeknickte Gashalme an den Berghängen liegen. Die Straße endet in Windy Ridge.

Der Aussichtspunkt Windy Ridge liegt am nähesten am Krater (4 Meilen / 6,4 km). Von hier sieht man den Spirit Lake, sowie den Krater. Vom nördlichen Ende des Parkplatzes führt die Windy Ridge Sand Ladder über 368 Stufen auf die Spitze, wo man einen noch besseren Ausblick auf die Gegend erhält.

Im Juli und August erklären Parkranger in Windy Ridge die Folgen der Eruption.

Der Spirit Lake war bis zum Ausbruch des Mount St. Helens für viele Jahre ein beliebtes Reiseziel. Mit der Eruption wurden Tausende von Bäumen aus den umliegenden Hügeln abgerissen, vulkanisches Material begrub die Spirit Lake Lodge und verlagerte den See etwa 240 Meter nach oben.

An der Ostseite des Parks gibt es keine touristischen Einrichtungen. Die Forest Road 99 ist in der Regel von Juli bis Oktober befahrbar, während sie den Rest des Jahres von Schnee begraben ist.

Wanderwege Ostseite

  • Meta Lake Trail
    Asphaltierter Weg durch vorbei an von der Druckwelle umgeworfenen Bäumen und einem glitzernden See. Ausgangspunkt Forest Road 99, etwas westlich der Kreuzung mit Forest Road 26 (Rundweg 0,6 mi / 1 km)
  • Harmony Trail
    Steiler und einziger Weg zum Ufer des Spirit Lake. Ausgangspunkt Forest Road 99, etwa 2,5 Meilen (4 km) nördlich von Windy Ridge (Rundweg 2 mi / 3,2 km, 215 m Höhenunterschied)
  • Boundary Trail zum Norway Pass
    Schwerer Weg vom Green River Valley zum Norway Pass mit Ausblick auf Mt. Adams und Mt. Rainier. Toller Blick auf Spirit Lake vom Norway Pass. Ausgangspunkt Forest Road 26, eine Meile (1,6 km) nördlich der Kreuzung 99/26. (Rundweg 4 mi / 6,4 km, 215 m Höhenunterschied)

Südseite (Forest Road 83/90)

Die Südseite, zu erreichen über die Forest Roads 83 und 90, bietet eine einzigartige geologische Umwelt, darunter alte Lavaströme und wunderschöne Wasserfälle.

Beliebte Aktivitäten an der Südseite des Mount St. Helens sind die Wanderung zum Lava Canyon mit spektakulären Wasserfällen und eine atemberaubenden Hängebrücke sowie die Führung durch die Ape Cave, mit 13,042 Fuß (3975 m) die drittlängste Lavaröhre in Nordamerika. Von Ende Juni bis Anfang September werden geführte Höhlentouren angeboten.

Besucher der Ape Cave sollen warme Kleidung, festes Schuhwerk sowie zwei Lichtquellen pro Person mit sich führen und auf rutschige Oberflächen achten. Die Temperatur in der Höhle beträgt konstant 5,5°C (42°F). An Wochenenden kann es wegen großen Besucherandrangs zu längeren Wartezeiten und Parkplatzproblemen kommen.

Die Höhle wurde 1947 vom Holzfäller Lawrence Johnson entdeckt, als sein Lastwagen in eine Senke rutschte und so die Höhle freigab. Die Ape Cave wurde nach der Pfadfindergruppe St. Helens Apes benannt, die unter der Leitung von Harry Reese im Jahr 1950 die erste Erkundung der Höhle durchführte.

Wanderwege Südseite

  • Trail of Two Forests
    Kurzer, leichter Lehrpfad zu alten Baumbeständen und einem über 1900 Jahre alten Lavastrom. Ausgangspunkt etwa 800 Meter östlich von Ape Cave. (Rundweg 0,25 mi / 0,4 km)
  • Lava Canyon Trail
    Der Lava Canyon Trail erkundet eine Gegend, die während des Ausbruchs 1980 von einer Schlammlawine ausgewaschen wurde. Der Weg beginnt als leichter, asphaltierter Pfad, wird jedoch im weiteren Verlauf schwieriger und führt über eine atemberaubende Hängebrücke vorbei an Wasserfällen.
  • June Lake Trail
    Der schwierige Weg führt stetig steigend entlang eines rauschenden Baches zwischen Basaltfelsen und einem 1900 Jahre alten Lavastrom zum June Lake. Der Ausgangspunkt befindet sich an der Forest Road 83, etwa 7 Meilen (11,3 km) nördlich der Kreuzung mit der Forest Road 90 (Rundweg 3,2 mi / 5,1 km)

Etwas außerhalb des Parks, südwestlich von Ape Cave und Lava Canyon befindet sich die Pine Creek Information Station, wo man Informationen über den Park sowie einen Buchshop findet.

Die Volcano Cam mit Blick vom Johnston Ridge Observatory zeigt einen aktuellen Eindruck des Mount St. Helens (www.fs.fed.us/gpnf/volcanocams/msh/).

Das Mount St. Helens National Volcanic Monument wird vom U.S. Forest Service verwaltet. Offizielle Informationen findet man unter www.fs.usda.gov/mountsthelens

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