Glacier Bay Nationalpark and Preserve

Schneebedeckte Bergketten und unberührte Strände

Der Glacier Bay National Park and Preserve liegt im Südosten Alaskas in der Nähe des kleinen Ortes Gustavus und umfasst 13.355 km². Der Nationalpark gehört zu den Highlights in Alaska. Er bietet schneebedeckte Bergketten, die bis zu 4.500 Meter Höhe erreichen, sowie unberührte Strände und Süßwasserseen. Der Gletscher ist mittlerweile zurückgegangen, die malerische Bucht ist heute ein sehr beliebtes Gebiet zum Fischen und Kajakfahren, für Bootstouren, sowie zur Beobachtung von Gletschern, sowie Walen und verschiedenen anderen wilden Tieren.

Lange vor den heutigen Besuchern, die den Park per Kreuzfahrtsschiff oder Kajak erkunden, genossen Entdecker und die Ureinwohner der Region Southeast Alaska die schöne Landschaft und die Artenvielfalt. Schon vor der westlichen Zeitrechnung lebten die zwei Ureinwohnerstämme Huna Káawu und Gunaaxhoo Kwaan Tlingit in der Nähe der Bucht, fischten in den Gewässern und jagten in der Umgebung.

Die ersten Europäer kamen erst im Jahr 1794 nach Glacier Bay, obwohl die umliegenden Gebiete schon in den Jahren zuvor ausführlich erkundet worden waren. Ein Forschungsteam beschrieb die heutige Glacier Bay Bucht als eine 8 km lange Einbuchtung in einen Gletscher, der sich „so weit erstreckte, wie das Auge sehen konnte“. Archibald Menzies, eines der Mitglieder einer Expedition unter der Führung von George Vancouver, beschrieb Glacier Bay als „eine große mit Eis voll gestopfte Bucht vor einem riesigen Gebiet, so karg und öde, wie man es sich nur vorstellen kann.“

Als der bekannte Naturforscher John Muir im Jahr 1879 die Gegend zum ersten Mal zu Gesicht bekam, war er sehr überrascht, zu sehen, dass die 8 km lange Einbuchtung, über die er in den Logbüchern von Vancouver gelesen hatte, um 50 km gewachsen war und so eine wirkliche Bucht gebildet hatte. Muir untersuchte Glacier Bay mit Einbäumen und Tlingit-Führern und fand die Bucht sehr viel besser schiffbar als Vancouvers Crew sie vorgefunden hatte. Seit diesem Zeitpunkt geht der Gletscher stetig mit großer Geschwindigkeit zurück.

Es ist letztendlich den Bemühungen des Wissenschaftlers und Ökologen William Cooper und einer Kampagne der „Ecological Society of America“ zu verdanken, dass Glacier Bay im Jahr 1925 zum National Monument erklärt wurde. Der anwachsende Besucherstrom nach Glacier Bay bestand bald nicht mehr nur aus Wissenschaftlern. Binnen kürzester Zeit war die Gegend von Konservenfabriken für Lachse, Pelzjägern, Goldsuchern, Holzfällern, Fuchsfarmen und Bauernhöfen bevölkert. Bis auf die Fischerei sind diese Gewerbe jedoch zum größten Teil zurückgegangen.

Die „Homesteader“ hatten ebenfalls einen tief greifenden Einfluss auf die Gegend. Die Ortschaft Gustavus, heute das „Tor zum Nationalpark“, ist im Prinzip durch einige erfolgreiche Homesteads (Landaneignung durch Ansiedlung) entstanden.

Durch den Erlass des „Alaska National Interest Lands Conservation“ Gesetz im Jahr 1980 wurde die Gegend zum „National Park and Preserve“ und im Jahr 1986 zum Biosphärenreservat erklärt. Im Jahr 1992 wurde dem Park der Status Weltnaturerbe zuerkannt.

Johns Hopkins Glacier on a clear and sunny day, Glacier Bay National Park and Preserve, Alaska, USA. NPS Photo
Johns Hopkins Glacier im Glacier Bay Nationalpark. NPS Photo

Glacier Bay National Park and Preserve ist ein gutes Beispiel für den sehr schnellen Rückgang der Gletscher und bietet so Wissenschaftlern ein faszinierendes Forschungsgebiet, aber zugleich auch ein großartiges Erholungsgebiet für Besucher.

Ganz gleich, wo Sie sich im Nationalpark befinden, Sie sind nie mehr als 50 km von der Küste entfernt. Da der Park zu einem Fünftel aus Meer besteht, sind hier viele Meerestiere, wie z.B. der vom Aussterben bedrohte Buckelwal, der gefährdete Stellar-Seelöwe, Seehunde, Seeotter und Schweinswale/Tümmler, beheimatet.

Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten

Die meisten der Aktivitäten im Park haben mit Wasser zu tun. Beliebte Alternativen sind beispielsweise Bootstouren, Kajak fahren, Rafting, Angeln, Gletschertouren und Walbeobachtungstouren. Obwohl es nur eine beschränkte Anzahl an Wanderwegen im Park gibt, bieten sich auch zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen, Rucksacktouren, Vogelbeobachtungstouren, Bergsteigen und von Parkrangern geführte Spaziergänge durch den Wald oder an der Küste.

Paddeln Sie mit Ihrem Kajak an Inseln und Gletschern vorbei. Vor der malerischen Kulisse schneebedeckter Bergketten, geschützter Buchten, tiefen Fjorden und kalbenden Gletschern paddeln Sie an einer Vielzahl von Meerestieren, wie z.B. Walen, Seelöwen, Seeottern und Seehunden vorbei.

Die Region, die die Tlingit Indianer “Bucht der Berge und des Eises” nennen, ist die Heimat zahlreicher Buckelwale. Glacier Bay National Park & Preserve ist einer der landesweit wichtigsten Naturschätze der USA. Die Chance, diese prächtigen Wale beim Springen aus den von Gletschern gespeisten Gewässern beobachten zu können, ist ein ganz besonderer Genuss. Von Glacier Bay aus werden eine Vielzahl an Touren angeboten, die ausgezeichnete Möglichkeiten zur Walbeobachtung bieten.

Das „Junior Ranger” und „Explorer Ranger” Programm bietet Kindern und Teenagern die Möglichkeit, mehr über den Glacier Bay National Park and Preserve zu erfahren, indem sie den Park erwandern oder per Bootstour erkunden.

Besucherzentren

  • Visitor Information Station in Bartlett Cove, geöffnet von Mai bis September
  • Glacier Bay Visitor Center im ersten Stock der Glacier Bay Lodge in Bartlett Cove, geöffnet von Ende Mai bis Anfang September

Unterkunft und Ausflüge

Einzige Unterkunft im Park ist die Glacier Bay Lodge in Bartlett Cove mit über 50 komfortablen Zimmern. Von dort aus können Reisende zu Kajak-, Rafting- und Angeltouren, Wanderungen ins Hinterland und Rundflügen über die Gletscher aufbrechen, bei denen man immer wieder auch auf Wale, Seelöwen, Bären, Elche und Adler trifft. Der beste Weg, um den Park kennen zu lernen, ist die von Rangern geführte Glacier Bay Day Tour, die morgens vom Dock der Glacier Bay Lodge startet. Bei der einzigen Tour, die in das Herz des Parks führt, fährt man auf einem Schiff zwischen Inseln hindurch, die noch vor 200 Jahren vollständig von Eis bedeckt waren, und besichtigt aus nächster Nähe die teils über 75 Meter aus dem Wasser ragenden Gletscher.

Anfahrt

Nach Gustavus kommt man mit dem Flugzeug oder per Passagierfähre. Die einzige Straße im Park verbindet Gustavus mit Barlett Cove, dem Hauptausgangspunkt für Ausflüge in den Nationalpark. Boote sind das Haupttransportmittel; Tour- und Ausflugsboote sowie Kajaks sind beliebte Möglichkeiten.

Sonstiges

  • Temperaturen: Im Sommer steigt das Thermometer im Glacier Bay National Park and Preserve auf bis zu 10° C bis 15° C, und im Winter schwanken die Temperaturen zwischen -4° C und 5° C.
  • Parkgebühren: Für den Glacier Bay National Park and Preserve wird keine Eintrittsgebühr erhoben.

Glacier Bay Nationalpark and Preserve wird vom National Park Service verwaltet, weiterführende Informationen unter www.nps.gov/glba (englisch).

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