Sitka und Sitka National Historical Park

Russische Vorfahren und Totempfähle

In Sitka befindet sich der Sitka National Historic Park, in dem es eine eindrucksvolle Sammlung an Totempfählen zu bewundern gibt. Besucher können den Park auf Waldwegen erkunden und dabei die auf Totempfählen beschriebenen Erzählungen lesen. Es empfiehlt sich ein Besuch der Kathedrale St. Michael, einer russisch-orthodoxen Kirche mit einem knallblauen Zwiebelturm, welche die Silhouette Sitkas bestimmt.

Mit etwas Glück kann man seinen Besuch in Sitka in der Region Southeast Alaska so legen, dass man das jeden Juni stattfindende Sitka Summer Music Festival besuchen kann. Der Schwerpunkt dieses Festivals liegt auf Kammermusik; es zieht professionelle Musiker aus aller Welt an.

Am Alaska Day, der jedes Jahr am 18. Oktober begangen wird, feiert man die offizielle Landübernahme von Russland zu den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1867. Der Kauf wurde in Sitka besiegelt, das zu der Zeit eine geschäftige russische Kolonie war. Während der russischen Herrschaft im 19. Jahrhundert war es die größte Stadt an der Westküste des Kontinents, ein wohlhabendes Handelszentrum, das auch als „Paris des Pazifiks“ bekannt war. Die Kolonie war aus mehreren Gründen berühmt, u.a. weil sie seit dem Jahr 1832 die erste Wetterbeobachtungsstation hatte und eine Werft, in der im Jahr 1806 das erste Schiff an der späteren Westküste der USA gebaut wurde.

Die Übernahmezeremonie am Alaska Day besteht aus dem Nachspielen des Einholens der russischen Flagge und des Aufziehens der amerikanischen Flagge auf dem Castle Hill. Dort lebten ursprünglich die Ureinwohner vom Stamm der Tlingit und später russische Kolonisten. Die Feierlichkeiten erstrecken sich über eine Woche und umfassen Wettläufe, Kajak-Rennen, Musik- und Tanz-Vorführungen und vieles mehr.

St. Michael's Cathedral in Sitka, Alaska, USA. Foto: Wikimedia Commons, CC0
St. Michael’s Cathedral in Sitka. Foto: Wikimedia Commons, CC0

Sitka National Historical Park

Der Sitka National Historical Park befindet sich in der Stadt Sitka auf der Insel Baranof in der Inside Passage und umfasst 46 Hektar. Im Park befindet sich in der Nähe des Besucherzentrums eine Sammlung von Totempfählen, die aus Indianerdörfern im Südosten Alaskas nach Sitka gebracht wurden sowie entlang der Wanderwege. Die Totempfähle stammen vorwiegend von der Insel Prince of Wales. Außerdem kann man traditionellen Tlingitkünstlern bei ihrer Arbeit zusehen.

Das Gebiet wurde 1890 als öffentlicher Park errichtet und ist demnach der älteste bundesstaatlich errichtete Park in Alaska. Im Jahr 1910 wurde es zum nationalen Monument erklärt, um an die Schlacht von Sitka zu erinnern, die hier im Jahre 1804 stattfand und die letzte große Schlacht zwischen der einheimischen Tlingit-Indianern und den Russen war. 1972 wurde diese Gedenkstätte zum National Historical Park erklärt.

Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten

Lassen Sie die geschichtsträchtige Vergangenheit dieser Region auf sich einwirken! Besuchen Sie das Fort und das Schlachtfeld der Tlingit, sowie das Denkmal der russischen Seekadetten. Eine Wanderung auf dem malerischen Totem Loop Trail .

Die Totempfähle erzählen vergangene sowie gegenwärtige Geschichten

Eine der bekanntesten Attraktionen des Parks ist der knapp 4 km lange Totem Loop Trail, der an zahlreichen Totempfählen vorbei führt. Der Weg ermöglicht den Blick aus nächster Nähe auf die eindrucksvollen Designs und Farben der traditionellen Totempfähle der Tlingit.

Diese Totempfähle wurden von Indianerdörfern aus der gesamten südöstlichen Region gestiftet und 1905 unter Leitung des Bezirksgouverneurs John Brady nach Sitka gebracht.

Zwischen 1902 und 1904 besuchte Gouverneur Brady zahlreiche Dörfer der Tlingit- und Haida-Indianer im Südosten Alaskas und bat die Stammesältesten, Totempfähle und andere Gegenstände für die im Jahr 1904 in St. Louis stattfindende Handelsausstellung Louisiana Purchase Exposition zu stiften.

Letztlich stifteten die Stammesführer 15 Totempfähle, Hauspfosten und ein Kanu. Gouverneur Brady versprach, dass alle Gegenstände nach Alaska zurückgebracht und dort erhalten werden würden. Die Stammesältesten hofften, dass die Geschichte ihres Volkes erhalten und bei der neuen Regierung kundgetan würde.

Nach der Ausstellung in St. Louis und in Portland wurden die Totempfähle nach Alaska zurückgebracht und im Park aufgestellt. Die Parkgemeinschaft erfüllt das damalige Versprechen und kümmert sich in Zusammenarbeit mit dem Southeast Alaska Indian Cultural Center um die Pflege und den Schutz der Totempfähle.

Im Laufe der Jahre wurde die Restaurierung bzw. Nachbildung der Pfähle aufgrund verschiedener Faktoren wie z.B. Alter, Wetter, usw. erforderlich. Heutzutage handelt es sich bei den meisten Totempfählen um Nachbildungen; allerdings befinden sich auch einige Originale in den Innenräumen des Visitor Center/Southeast Alaska Indian Cultural Center.

Die Erhaltung und Nachbildung der Totempfähle gehört nicht zur Tradition ihrer ursprünglichen Erschaffer. Ursprünglich legten sie die Totempfähle auf dem Erdboden nieder und ließen sie wieder mit der Natur verschmelzen. Heutzutage werden diese Pfähle als unersetzbar geschätzt.

Im Laufe der Jahre haben sich die Methoden zur Erhaltung der Totempfähle geändert. Heutzutage wird der hintere Teil der Totempfähle ausgehöhlt, um Risse zu vermeiden. Als Stütze wird ein Pfahl in dem Totempfahl eingeführt und im Boden verankert; ursprünglich wurde der Fuß des eigentlichen Totempfahls vergraben. Das Bauminnere muss entfernt werden, um Verrottung zu vermeiden bzw. zu eliminieren.

Besucherzentren

  • Russian Bishop’s House, eines von nur drei noch existierenden Beispielen der Architektur aus der russischen Kolonialzeit in Nordamerika. 501 Lincoln Street in Downtown Sitka, geöffnet von Mai bis September, Oktober bis April nach Vereinbarung
  • Im Visitor Center/Southeast Alaska Indian Cultural Center kann man viel Wissenswertes von den Tlingit-Künstlern erfahren. Im Cultural Center gibt es u. a. Handwerksräume, in denen einheimische Künstler ihre Kunst erlernen und ausüben können, während Besucher ihnen bei der Arbeit zusehen und viel Interessantes über die indigene Kunst und Kultur erfahren können. Viele der Künstler widmen sich der Erhaltung der Totempfähle im Park.Am Südende der Lincoln Street, etwa 400 Meter von Downtown Sitka, ganzjährig geöffnet

Anfahrt

Nach Sitka kommt man mit dem Flugzeug oder per Boot. Die Fluggesellschaft Alaska Airlines sowie verschiedene kleinere Fluggesellschaften fliegen Sitka an. Außerdem legen hier sowohl die Passagierfähre der Alaska Marine Highway als auch Kreuzfahrtschiffe an. Der Park befindet sich in Gehweite von der Innenstadt Sitkas.

Sonstiges

  • Temperatur: die durchschnittlichen Sommertemperaturen liegen bei 14° C bis 18° C. Die durchschnittlichen Wintertemperaturen liegen zwischen –7° C und 5° C.

Sitka und Sitka National Historical Park wird vom National Park Service verwaltet, weiterführende Informationen unter www.nps.gov/sitk (englisch).

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