Amerikas Seefahrende Vergangenheit
Die Hyde Street Pier wurde 1922 als Anlegeplatz für die Kraftfahrzeug-Fähren zwischen San Francisco und Sausalito gebaut. Diese Fährverbindung bildete bis zur Eröffnung der Golden Gate Brücke im Jahre 1937 einen Teil des U.S. Highway 101.
Heute ist die Pier sowie mehrere der dort vertäuten Schiffe für Besucher geöffnet. Diese Schiffe stehen im San Francisco Maritime National Historical Park unter Denkmalschutz. Die Pier enhält auch weitere Bauten und Ausstellungsstücke, die das Seewesen betreffen. Willkommen an Bord!
Alma
flachkieliger Leichter, 18m, gebaut 1891 in San Francisco
Der letze Leichter im Wasser der San Francisco Bay. Die Alma dient dem Museumpark als segelnder Gesandte rund um die Bucht. Flachkielige Leichter wie dieser beförderten Güter in grossen Mengen – Heu, Getreide und Düngemittel – zwischen den landwirtschaftlichen Gemeinden der Deltamündung und San Francisco.
Balclutha
Rahsegler, 87m, gebaut 1886 in Glasgow, Schottland
Hier erfährt man, wie die Leute lebten, die zur See fuhren. Wenn man die Gangway zu diesem Schiff hinaufgeht, tritt man in das 19. Jahrhundert ein. Vom hölzernen Deck der Balclutha, einem vollgetakelten Rahsegler, der Kap Horn siebzehnmal umsegelte, tritt man bückend in die engen Kabinen, wo die Seeleute während der monatelangen Seereisen zusammengepfercht Schutz vor den Elementen fanden.
Der Rahsegler wurde in Schottland für den Transport von kalifornischem Weizen nach Europa gebaut. Wärend der monatelangen trügerischen Umsegelungen von Kap Horn lebte die Mannschaft zusammgepfercht an Bord. Ein interessanter Vergleich sind die Koien der Seeleute im Vorderdeck und das Quartier des Kapitäns. So wie der Rest der Flotte des Museumparks, überlebte auch die Balclutha nur dadurch, dass sich für sie weitere Verwendung fand, während viele andere Schiffe ihrer Klasse ausgemustert und versenkt wurden.
C.A.Thayer
Dreimaster, Schoner. 47,5m, gebaut 1895 in Fairhaven, Kalifornien
Im Laderaum des Küstenschoners C.A. Thayer geht man an den gewölbten Seiten entlang, wo einmal frisch ausgenommene Fische eingesalzen bis zur Decke hochgestapelt waren.
Dieser Schoner ist bezeichnend für Hunderte von anderen, die die Küste des Pazifik befuhren. In den Häfen des Puget Sound beluden die aus acht Seemännern bestehenden Mannschaften das Deck hoch mit Douglastannenholz, das das Rohmaterial für Kaliforniens Städte im frühen 20. Jahrhundert war. Die Thayer beförderte später kleine Fischerboote und Mannschaften für den Lachs- und Kabeljaufang nach Alaska.
Eppleton Hall
Schlepper aus Stahl, 30,5m, gebaut 1914 in Southshield, England
Dieser kräftige kleine Schlepper aus England überquerte 1969 den Atlantik mit eigener Kraft. „Eppie“ erinnert an die frühesten Tage der Dampfschifffahrt in der Bucht.
Eureka
Seitenraddampfer-Fähre, 91m, ursprünglich gebaut 1890 als Ukiah in Tiburon, Kalifornien
Ursprünglich als Eisenbahnfähre gebaut, wurde dieses Schiff im Jahre 1922 für den Passagierdienst und Kraftfahrzeugtransport umgebaut.
Hercules
Dampfbetriebener Schlepper, 42m, gebaut 1907 in Camden, New Jersey
Stellen Sie sich vor, sie unternehmen eine gemächliche Fahrt die Küste hinunter mit einem riesigen Floss am Schlepptau. Sie stehen mit der Angel am Heck und fangen sich Ihr Abendessen. Dieses Arbeitstier von einem Schiff zog große Schiffe zur See hinaus, bugsierte Eisenbahnwagen leichter über die Bucht und schleppte riesige Schleusenanlagen für den Bau des Panama-Kanals.
Kleine Boote
an der Ostseite der Hyde Street Pier vertäut
In einer Werkstätte des Museumparks werden diese oft als unbedeutend angesehenen Alltagsboote, die einmal der Arbeit oder dem Vergnügen auf der Bucht dienten, wieder liebevoll restauriert. Die Werkstatt bildet Ausbildungskurse für die Öffentlichkeit.