San Francisco Maritime National Historical Park

Museum der Seefahrt mit historischen Schiffen

Der San Francisco Maritime National Historical Park befindet sich westlich von Fisherman’s Wharf. Dieses Museum der Seefahrt widmet sich den historischen Seefahrern San Franciscos.

San Francisco Maritime National Historical Park Sign, San Francisco, California, USA. Foto: usa-reisetraum.de
San Francisco Maritime National Historical Park. Foto: usa-reisetraum.de

San Francisco und die See

Während bereits die Ureinwohner in der Bucht von San Francico in ihren Schilfkanus herumpaddelten, waren es erst die europäischen Entdecker, die den Verlauf der Küstenlinie auf Karten aufzeichneten.

Im Jahre 1776 gründeten Spanier an der Stelle des heutigen San Francisco ihre erste Siedlung. Bald kamen Schiffe aus aller Welt auf der Suche nach Seehund- und Seeotterfellen. Um 1820 kamen die ersten Walfischfänger sowie auch Handelsschiffe aus Boston, die einen regen Handel mit kalifornischen Rinderhäuten einleiteten.

Nach der Entdeckung von Gold im Vorgebirge der Sierra Nevada im Jahre 1849 stürmten Glücksuchende aus aller Welt ins Land. In jenem Jahr legten mehr als 750 Schiffe in San Francisco an. Einige der Glücksuchenden kamen auf schnittigen amerikanischen Klipperschiffen, aber die meisten von ihnen kamen auf so ziemlich allem, was sich noch über Wasser hielt. Oft ließen sie ihre Schiffe in den Untiefen der Bucht im Stich. Wracks solcher Schiffe liegen heute noch unter dem Finanzviertel der Stadt vergraben.

“Es ist eine Stadt der Schiffe, der Piers und der Gezeiten”, schrieb der Chilenische Journalist Benjamin Vicuna MacKenna im Jahr 1852. “Grosse Schiffe mit Relingen, ein gutes Stück vom Strand entfernt, dienen jetzt als Wohnhäuser, Kaufläden und Restaurants…”

Der Goldrausch brachte Kaufleute, Handwerker und Lohnarbeiter aus der ganzen Welt. Bereits um das Jahr 1870 lockte der aufblühende Getreidehandel mit Kalifornien große Segelschiffe wie die Balclutha aus Europa an. Flotten von Schonern wie die C.A. Thayer brachten Douglastannenholz vom Puget Sound.

Balclutha und Eppleton Hall, San Francisco Maritime National Historical Park, San Francisco, California, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Balclutha und Eppleton Hall, San Francisco Maritime National Historical Park. Foto: usa-reisetraum.de

Flachkielige Leichter wie die Alma segelten die Deltamündung hoch in das Zentraltal von Kalifornien. Sie beförderten Pfiüge und Saat, Nähmaschinen und Kleiderstoffe, Kohle und Öl. Sie kamen vollbeladen zurück mit Jutesäcken prall mit hartem weissen Weizen, der für die langen Seereisen bestens geeignet war. Auf den Docks von San Francisco wurden die Säcke in die Laderäume der nach Europa bestimmten Segelschiffe umgeladen.

Nachdem die Bedeutung des Getreidehandels abnahm und Eisenbahnen die Schwerpunktgebiete für Holzindustrie und Landwirtschaft erreichten, wurden viele der Segelschiffe verlassen bzw. verschrottet. Manchen von ihnen wurde jedoch ein freundlicheres Schicksal zuteil und sie konnten für eine neue Laufbahn wiederaufgerüstet werden. Die Balclutha und C.A. Thayer wurden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zur Versorgung der Fischindustrie in Alaska eingesetzt. Nach Eröffnung des Panama-Kanals im Jahr 1914 erlebte die amerikanische Dampfschifffahrt zwischen Ost- und Westküste ein explosives Wachstum. Werften wurden an der Westküste gebaut, um den Anforderungen des 1. und 2. Weltkriegs entgegenzukommen.

Wärend dieser Zeit tummelte sich ein buntes Durcheinander von Schiffen im Hafen von San Francisco: Grosse Segelschiffe, Küstenpassagierdampfer, Kampfschiffe der Marine und lokale Wasserfahrzeuge aller Art. Eins nach dem anderen veralterten diese Schiffe, doch wegen ihrer Schönheit und den Abenteuern, von denen sie erzählen, schätzen wir sie deshalb nicht weniger. Im Jahre 1988 gründete der Kongress der Vereinigten Staaten den San Francisco Maritime National Historical Park, um Amerikas seefahrende Vergangenheit zu erhalten und zu schützen.

Highlights

Balclutha, San Francisco Maritime National Historical Park, San Francisco, California, USA. NPS Photo

Hyde Street Pier

Historische Dampf- und Segelschiffe
An der Hyde Street Pier findet man historische Dampf- und Segelschiffe sowie weitere Ausstellungsstücke. Auf der Balclutha kann man Handelsgüter unter Deck betrachten, auf dem Schlepper Hercules hört den Klang der ursprünglichen Dampfmaschine. mehr +

Foto: NPS Photo

  • Aquatic Park Bathhouse Building
    Das Badehausgebäude im Aquatic Park im Stile des Streamline-Moderne enthalt Wandmalereien für das Federal Art Projekt der 30er ]ahre. Die Steinfassade wurde von dem afroamerikanischen Künstler Sargent Johnson geschaffen.
     
  • Aquatic Park Historic Landmark District
    Schlendern Sie durch die Gärten, am Wasser entlang oder auf die Municipal Pier hinaus. An der Wendestelle (Powell and Hyde Cable Car Turnaround) kann man den Cable Cars beim umkehren zusehen. Hier liegt auch einer der wenigen städtischen Strände. Schauen Sie nach Booten und Vögeln auf der Bucht aus – und Schwimmern in der Lagune.
     
  • USS Pampanito
    Pier 45. Restauration, Instandhaltung und Betrieb durch San Francisco Maritime Park Association. Dieses Unterseeboot des zweiten Weltkriegs machte Fernkreuzfahrten im Pazifik. Täglich geöffnet. Eintrittsgebühr.

Besucherzentrum

Das Besucherzentrum befindet sich in dem historischen Backsteingebäude im Cannery Wharehouse, wo auch das Argonaut Hotel beheimatet ist. Die Ausstellungsstücke erzählen von den Männern und Frauen, die im Hafen und zur See arbeiteten. Durch Teilnahme an den gebotenen Aktivitäten über Goldrausch, Schiffbrücke, Seekommunikation und vieles andere lernen. An einem der interaktiven Ausstellungsgeräten können sie zum Beispiel die Seerouten zwischen New York und San Francisco erkunden.

Unter den Ausstellungsstücken im Besucherzentrum befinden sich auch die ungewöhnliche Linse des Farallon-Leuchtturms, die von der Navigationsgeschichte der Westküste erzählt und ein geschnitzter Walfischzahn.

Bibliothek und Sammlungen
Kunsterzeugnisse, Sammelbücher, von Seeleuten angefertigte Kunstgegenstände, Schiffbordgrätschaft – sie alle erzählen Persönliches von den Männern und Frauen, die diese geschaffen und benutzt haben. Im Collections Discovery Room des Besucherzentrum kann man Aufnahmen von Seemannsliedern bzw. von einer mündlich überlieferten Beschreibung einer Reise im Jahre 1906 auf dem Schoner C.A. Thayer hören.

San Francisco Maritime National Historical Park Visitor Center, San Francisco, California, USA. NPS Photo
Im Besucherzentrum des San Francisco Maritime National Historical Park. NPS Photo

Für jene Besucher, die mehr erfahren möchten, sind die Tausende von Büchern, Fotos, Schiffsplänen und Urkunden der J. Porter Schaw Maritime Library die erste Stelle für Recherchen über die Seefahrtsgeschichte der Westküste. Die Bibliothek befindet sich im Fort Mason Center, Gebäude E. Die Bibliothek gewährt Zugang zu den Foto- und Urkundensammlungen des Parks.

Entlang der Hyde Stree Pier findet man immer Museumspersonal und Volontäre bei der Reparatur von Seilen, beim Polieren der Blankteile oder bei der Bedienung der zischenden Dampfkraftmaschinen. Das Parkpersonal veranstaltet eine Vielzahl von Vorführungen, sogar hoch in der Takelung der Balclutha. Durch das Programm „Zeitalter des Segels“ wird Schulkindern die Gelegenheit geboten, die Nacht an Bord der historischen Schiffe zu verbringen. In einer Bootswerkstätte für kleine Wasserfahrzeuge können sie Schiffzimmerleuten zusehen, wie diese dampfgeweichte Planken für die Reparatur von historischen Booten bzw. für deren Nachbildung verformen und biegen.

San Francisco Maritime National Historical Park wird vom National Park Service verwaltet, weiterführende Informationen unter www.nps.gov/safr (englisch).

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