Ein Garten für die Götter
Auch östlich der Rocky Mountains rote Felsen zu finden erstaunt viele Besucher, erwartet man diese doch eher auf dem Colorado Plateau im Westen. Hier in Colorado Springs, am Fuße des mächtigen Pikes Peak, bilden rötliche Türme, Bögen, Felsnadeln und Platten aus 65 Millionen Jahre altem Sandstein eine Landschaft wie aus einer anderen Welt.
Zu Füßen des mächtigen Pikes Peak bei Colorado Springs liegt der Garden of the Gods, ein 1909 gegründeter Naturpark mit bizarr geformten Kalk- und Sandsteinformationen und uralten Zypressen. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Schönheit und seiner einzigartigen geologischen Formationen wird das Naturwunder zu den schönsten Parks der USA gezählt.
Im Licht der frühen Morgenstunden und in der Dämmerung zeigt sich der kostenlos zugängliche Park von seiner schönsten und eindrucksvollsten Seite. Dann leuchten die Felsen in dem 520 Hektar großen Gelände von tiefrot über rosa bis hin zu weiß in den unterschiedlichsten Farbschattierungen.
Die teils skurril anmutenden Felsgebilde entstanden vor rund 300 Millionen Jahren. Archäologische Funde belegen, dass prähistorische Menschen bereits um 1.300 vor Chr. dieses Gebiet besuchten. Etwa 250 v. Chr. lebten hier amerikanische Ureinwohner in Zelten, viele ihrer Stämme berichten bis heute von einer besonderen spirituellen Verbindung zu diesem Stück Erde.
Entgegen zahlreicher Vermutungen ist der Name allerdings nicht indianischen Ursprungs. 1859 kamen zwei Landvermesser in diese Gegend, von denen einer beim Anblick der roten Felsen gesagt haben soll, dies sei ein idealer Platz für einen Biergarten. Sein Begleiter entgegnete sinngemäß „Biergarten? Aber einer für die Götter! Nennen wir es Garden of the Gods“. Ein Biergarten wurde nie eröffnet, doch der Name blieb erhalten. Dafür können sich Besucher im Park bei der in den 1920er Jahren eröffneten Trading Post mit Burgern und Sandwiches stärken und im Shop Kunstgegenstände der Ureinwohner und schöne Souvenirs erwerben.
Aktivitäten im Park
Innerhalb des Parks, der auch die Heimat von Maultierhirschen, Dickhornschafen, Füchsen und über 130 Vogelarten ist, gibt es rund 25 km an Wander-, Mountainbike- und Reitwegen, die sich durch die wunderschöne Landschaft winden. Ein 2,5 km langer asphaltierter Weg, der mitten durch das Herz des Parks verläuft, ist auch für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Die ungewöhnlichen und steilen Felsformationen mit Namen wie „Kissing Camels“ oder „Weeping Indian“ locken außerdem Kletterer an, die sich dazu aber vorab im Besucherzentrum eine Genehmigung besorgen müssen.
Geführte Reitausflüge während der Sommermonate führen Teilnehmer aller Altersklassen zu den beliebtesten und schönsten Stellen.
Und für Fotografen erweist sich der Garden of the Gods natürlich sowieso als Paradies, denn dank der einzigartigen Felsformationen finden sie hier Hunderte an traumhaften Motiven.
Unser Fototipp
Grandiose Aussichten hat man von der Terrasse des Besucherzentrums aus, von hier sieht man die roten Felsen mit Pikes Peak im Hintergrund. Von den Parkplätzen Gateway und Balanced Rock mitten im Park kommt man den Formationen ganz nah. Auf dem Siamese Twins Trail kann man versuchen, den 4.302 m hohen Pikes Peak so in Szene zu setzen, dass er inmitten des Siamese Twins Bogen eingefangen ist.
Besucherzentrum
Das erste Besucherzentrum wurde im Jahr 1995 vor den Toren des Parks eröffnet. Um auf dem neuesten Stand der Zeit zu sein, wurde es im Jahr 2015 renoviert und modernisiert. Besucher können mittels hochmoderner Exponate und interaktiver Touchscreens Naturgeschichte live erleben, in einem Zeittunnel weit zurück in die Vergangenheit reisen und einen herrlichen Ausblick über die eindrucksvolle Landschaft genießen.
Zudem starten von hier aus täglich geführte Bustouren und 30-minütige Wanderungen, bei denen Naturforscher ihr professionelles Wissen weitergeben.
Weitere Informationen
Der Park ist ganzjährig geöffnet und zudem kostenlos. Gut ausgebaute Straßen und Wege machen den Park sehr leicht zugänglich.
- Garden of the Gods – Offizielle Website
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