Quincy

Architektonische Schätze der Vergangenheit

Das Städtchen Quincy liegt direkt am Mississippi und ist geprägt von architektonischen Schätzen der Vergangenheit. Quincy gilt als „Juwel“ der 800 Kilometer langen Great River Road in Illinois.

Auch wenn hier keine funkelnden Edelsteine zu finden sind, trägt das Örtchen Quincy im US-Bundesstaat Illinois seinen Namen „Gem City“, also „Stadt der Juwelen“, vollkommen zu Recht: Über 3.500 historische Häuser aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert verleihen der Stadt am Mississippi ihren pittoresken Charme. Die Erbauungsjahre reichen von 1870 bis 1970 und decken damit ein breites Spektrum von viktorianischer Gotik über Art déco bis hin zu Bauhaus und Moderne ab.

Glücklicherweise geizen die Einwohner Quincys nicht mit ihren Schätzen. Im eleganten East End Historic District können Besucher im Rahmen verschiedener Touren die vielfältigen architektonischen Stile und kunstvoll angelegten Gärten der liebevoll erhaltenen Privathäuser sowie die Geschichte des Städtchens im Mittleren Westen der USA entdecken.

East End Historic District

Für den „East End Historic District“ in Quincy ist die Vielzahl von gut erhaltenen Häusern aus jeder Stilepoche seit 1850 charakteristisch. Ein Teil davon diente zu Zeiten des Bürgerkriegs als Quartier der „Underground Railroad“, einem aus Gegnern der Sklaverei bestehenden Netzwerk, das Sklaven zur Flucht aus den Südstaaten verhalf.

Die meisten Häuser sind von sorgfältig gepflegten Rasenflächen, Zuckerahorn, Tulpen, Bäumen, und kanadischen Judasbäumen umgeben. Die Erkundung der verschiedenen historischen Bezirke von Quincy ist sehr empfehlenswert.

Governor John Wood Mansion

Die “Gouverneur John Wood Mansion” ist das restaurierte Heim des Gründers von Quincy und dem 12. Gouverneur von Illinois. Das Gebäude ist das erste Beispiel für Denkmalpflege in Illinois.

Villa Kathrine

Orientalische Architektur, exzentrischer Besitzer und tragische Liebesgeschichte

Das Tourismusbüro von Quincy ist in einem der eindrucksvollsten Gebäude der Stadt untergebracht, das auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann. Die “Villa Kathrine” ist ein einzigartiges Beispiel mediterraner Architektur im mittleren Westen. Es ist an einer Steilklippe des Mississippis gelegen.

Besonders eindrucksvoll und absolut sehenswert ist die Villa Kathrine: ein orientalischer Palast in einer beschaulichen Kleinstadt mitten in den USA. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen kleinen orientalischen Palast nordafrikanischer Prägung. Sowohl die Fassade als auch die Inneneinrichtung sind im maurischen Stil gehalten und bieten zahlreiche interessante Details wie den Pool mit Marmormosaik, den Innenhof mit überdachtem Balkon oder die Nachbildung einer tunesischen Moschee.

Villa Kathrine in Quincy, Illinois, USA. Foto: Great River Road Illinois
Villa Kathrine in Quincy. Foto: Great River Road Illinois

Inspiriert von nordafrikanischer Architektur

Gebaut wurde die über dem Mississippi thronende Villa im Jahr 1900 von dem exzentrischen Millionär Georg Metz. Als Sohn eines reichen Geschäftsmanns aus Quincy konnte Metz die Welt bereisen. In der jahrhundertealten Villa Ben Ahben in Nordafrika fand er das perfekte Haus, das er nach seiner Rückkehr in seiner Heimatstadt Quincy von dem Architekten George Behrensmeyer nachbauen ließ und im marokkanischen Stil einrichtete.

Um die historische Villa ranken sich viele Legenden. So wird erzählt, dass Metz das Haus aus Trauer über eine unglückliche Liebe gebaut habe. In Deutschland soll er eine blonde, blauäugige Frau kennengerlernt haben, mit der er gemeinsam die Länder des Maghreb bereiste und dabei die Villa Ben Ahben besuchte. Metz wollte die Frau mit nach Quincy nehmen, um dort mit ihr zu leben. Aber sie weigerte sich, mit ihm zu kommen. Daraufhin zog sich der Millionär in sein Haus zurück und führte ein einsiedlerisches Leben.

Überdachter Innenhof der Villa Kathrine in Quincy, Illinois, USA. Foto: Great River Road Illinois
Überdachter Innenhof der Villa Kathrine in Quincy. Foto: Great River Road Illinois

Spaziergang durch „Tausendundeine Nacht“

Sein einziger Begleiter war eine Deutsche Dogge namens Bingo. Nach dem Tod seines geliebten Hundes fiel Metz in schwere Depressionen und verkaufte die nach seiner Mutter benannte Villa. Das Gebäude, das in den kommenden Jahren viele verschiedene Besitzer hatte, verfiel zunehmend. Heute, nach aufwändiger Renovierung, zählt die Villa Kathrine zum National Register of Historic Places und beherbergt das Tourist Office der Stadt. Das wunderschöne Gebäude ist für die Öffentlichkeit zugänglich, und wer die Innenräume und das Atrium besichtigt, wähnt sich in einem Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“. villakathrine.org

Jährliche Architekturführungen in Quincy

Wer die architektonischen Schätze Quincys noch näher kennenlernen möchte, ist bei Quincy Preserves gut aufgehoben. Die Organisation widmet sich der Erhaltung der historischen Bauten der Region und organisiert unter anderem jedes Jahr zwei thematische Architekturführungen. Die „Spring to Summer Home & Garden Tour“ findet im Juni statt. Neben den Gebäuden der Stadt liegt hierbei das Augenmerk auf den dazugehörigen Gärten, die in voller Pracht erblühen.

Im Herbst, jeweils am dritten Samstag im Oktober, findet die Tour „Behind Closed Doors“ statt. Hier stehen die historischen Gebäude und zahlreichen Baustile, die in Quincy zu finden sind, im Mittelpunkt und werden unter fachlicher Führung erläutert. (quincypreserves.org)

Die historische Newcomb-Stillwell Mansion ist die Heimat des Quincy Museum, Illinois, USA. Foto: Great River Road Illinois
Die historische Newcomb-Stillwell Mansion ist die Heimat des Quincy Museum. Foto: Great River Road Illinois

Umgebung

Mark Twain in Hannibal, Missouri

Unweit von Quincy, im Staat Missouri, liegt der Ort Hannibal, die Heimat von Mark Twain. Hier lohnt sich der Besuch des Mark Twain Boyhood Home und des Mark Twain Riverboat.

Golden Windmill

Die „Prairie Mills Windmill“ in Golden, etwa 30 Meilen nordöstlich von Quincy, wurde im Jahr 1872 gebaut und ist die einzige Holländermühle, die noch ihre ursprünglichen Steine hat und vor Ort in Gang ist. Heute ist es das Heim des Windmühlen-Museums und eines Souvenir-Shops. (goldenwindmill.org)

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