Rhyolite Ghost Town

Bullfrog Mining District

Nevada zog in frühen Jahren viele Goldsucher an, die sich in vielversprechenden Gegenden zum Rohstoffabbau ansiedelten. Nachdem Goldadern ausgeschöpft waren oder die Suche nach Edelmetallen erfolglos blieb, wurden die Städte jedoch schnell wieder verlassen und starben langsam aus. So ist Nevadas Landschaft bis heute von Geisterstädten durchzogen, deren Besuch eine Stippvisite in die Vergangenheit darstellt.

Eine davon ist Rhyolite, etwa zwei Stunden Fahrtweg nordwestlich von Las Vegas in Nevada auf dem Weg ins Death Valley in der Nähe von Beatty. Die Stadt bestand überwiegend aus Holzhäusern, von denen heute keines mehr existiert. Lediglich einige steinerne Gebäude stehen noch. Unter anderem kann ein komplett aus Flaschen gebautes Haus bestaunt werden.

Rhyolite Sign, Nevada, USA. Foto: Nevada Commission on Tourism
Rhyolite. Foto: Nevada Commission on Tourism

Als am 4. August 1904 im „Bullfrog Mining District“ Gold gefunden wurde entstand die Stadt Rhyolite. Im Jahr 1907 hatte die Stadt ein Elektrizitätswerk und bereits über 10.000 Einwohner. Es gab 50 Minen, drei Zeitungen, Schulen, etwa 20 Hotels, eine Oper, über 50 Saloons und ein Krankenhaus. Doch schon ein Jahr später wurde immer weniger Gold in den Minen gefunden und bereits 1910 lebten nur noch 611 Einwohner in Rhyolite.

Um 1911 waren die Goldvorkommen ausgebeutet, die Minen wurden geschlossen und der Niedergang der Stadt erfolgte so schnell wie ihr Aufstieg. Im Jahr 1916 wurde das Elektrizitätswerk abgeschaltet. 1919 schloss als letztes das Postamt von Rhyolite und der letzte Einwohner verließ die Stadt.

Cook Bank Ruins, Rhyolite Ghost Town, Nevada, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Ruine der Cook Bank in Rhyolite. Foto: usa-reisetraum.de

Heute steht Rhyolite unter Denkmalschutz und ist ein Freilichtmuseum, das von der „Rhyolite Preservation Society“ erhalten wird. Die Stadt bestand überwiegend aus Holzhäusern, von denen heute keines mehr existiert. Lediglich einige steinerne Gebäude stehen noch.

Der Besuch von Rhyolite ist kostenlos, ein ehrenamtlicher Führer ist immer vor Ort. Spenden sind gerne gesehen.

Im Jahr 2005 wurden hier einige Szenen des Films „Die Insel“ (The Island) mit Ewan McGregor und Scarlett Johansson gedreht.

Nachdem Rhyolite Mercantile vom Blitz getroffen wurde, ist  der frühere "General Store" im September 2014 niedergebrannt, Rhyolite, Nevada, USA. Foto: Nevada Commission on Tourism
Nachdem Rhyolite Mercantile vom Blitz getroffen wurde, ist der frühere „General Store“ im September 2014 niedergebrannt. Foto: Nevada Commission on Tourism

Zu den Sehenswürdigkeiten Rhyolites gehört das „Bottle House“. Es wurde 1906 aus etwa 50.000 miteinander vermörtelten Flaschen als Wohnhaus errichtet – die meisten davon weggeworfene Bierflaschen aus dem benachbarten Saloon.

Bottle House in Rhyolite, Nevada, USA. Foto: Nevada Commission on Tourism
Bottle House in Rhyolite. Foto: Nevada Commission on Tourism

Goldwell Open Air Museum

Im Jahr 1984 schuf ein belgischer Künstler sieben Geisterskulpturen aus Acryl, genannt „The Last Supper“, welche die einzigen ständigen Bewohner der Stadt sind.

„The Last Supper“ von Albert Szukalski ist eine Skulptur im Goldwell Open Air Museum bei Rhyolite, Nevada, USA. Foto: Nevada Commission on Tourism
„The Last Supper“ von Albert Szukalski ist eine Skulptur im Goldwell Open Air Museum bei Rhyolite. Foto: Nevada Commission on Tourism

Der Besuch von Rhyolite ist lohenswert. Wenn man von Las Vegas auf dem Weg ins Death Valley ist, sollte man hier einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Zwar sieht man hier nur noch ein paar wenige Gebäude, doch diese sind im ursprünglichen Zustand. In Rhyolite gibt es keinerlei Service oder Shops.

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