Ein Goldbrocken als Türstopper
Mit etwas Glück stößt man in den verfallenen Minen North Carolinas noch auf ein paar Gold-Nuggets. In den Jahren nach 1799 erlebte Nordamerika hier seinen ersten Goldrausch und in der Reed Gold Mine in Midland, etwa 25 Meilen östlich von Charlotte, wurde sogar der erste Goldfund der USA überhaupt dokumentiert.
Aber Achtung: vor 200 Jahren soll die zänkische Eleanor Mills von ihrem Ehemann in einen Minenschacht gestoßen worden sein und 1895 gab es einen weiteren unaufgeklärten Mord in der Mine. 2011 wurde ein Geist, der sich in die Tiefe stürzte, sogar auf einem Amateurvideo aufgenommen – leider nur recht unscharf und verwackelt. Wem das keine Angst macht, der kann sich am Museum trotzdem im Goldwaschen üben.
Es scheint auf den ersten Blick nichts besonderes zu sein, dass 1799 auf der John Reed Farm ein knapp acht Kilo schwerer Felsbrocken als Türstopper diente, doch drei Jahre später stellte sich heraus, dass dieser Brocken aus reinem Gold besteht! Der „Türstopper“ löste damit den ersten Goldrausch in der Geschichte der USA aus und veränderte nicht nur Cabarrus County, sondern auch die Farm von John Reed – die ist seitdem als „Reed Gold Mine“ bekannt ist.
Reeds Sohn Conrad hatte zur damaligen Zeit noch keine Ahnung, welche Ausmaße sein Fund in Little Meadow Creek annehmen würde. Ansonsten hätte er den Stein wohl kaum für $3,50 an einen Juwelier verkauft, der über den Wert dieses Türstoppers wusste. Nachdem John Reed sich über den Fund seine Sohnes bewusst wurde, baute er seine Farm zu einem Goldbergwerk um und erwirtschaftete so bis zum Jahr 1824 bereits 100.000$ durch Gold. Damit war die „Reed Gold Mine“, die erste Goldmine der Vereinigten Staaten!
Von Reeds Glück über dessen Goldfunde motiviert, begannen bald darauf auch die Farmer der Umgebung auf ihrem Grundstück – und ab 1825 auch unter der Erde – nach Gold zu suchen, mit Erfolg. So lies der erste Goldrausch der USA mit dem Ursprung in North Carolina natürlich nicht lange auf sich warten und brachte viele neue Arbeitsplätze mit sich.
Mit dem Tod von John Reed 1845 wechselte die Mine mehrmals ihren Besitzer. 1896 wurde der letzte große Goldbrocken innerhalb des Geländes gefunden, auf dem im Laufe der Jahre insgesamt mehr als 45 Kilogramm Gold gefunden wurde. Bis 1848 führte North Carolina die Liste der Staaten, die Goldfunde vorweisen konnten an und wurde schließlich von Kalifornien abgelöst.
Nach mehreren Restaurierungen ist die Reed Gold Mine als einzige Untergrund-Goldmine in den USA für Besucher zugänglich. Ein Besucherzentrum bietet zudem Ausstellungen zum Thema sowie originale Werkzeuge aus der Zeit und einen Film, der die Highlights des Goldrausches darstellt. Jede volle Stunde werden Touren durch die Tiefen der Mienen angeboten. Hobby-Goldsucher können auch hier gerne ihr Glück beim Goldwaschen versuchen – ein wirklich großer Spaß für die ganze Familie und ein einmaliges Erlebnis über die Geschichte des Goldrausches! (historicsites.nc.gov)
Quelle: North Carolina Division of Tourism
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