Cherokee Indian Reservation

Das Cherokee-Reservat in North Carolina

Tausende von Besuchern heißen die Angehörigen der “Eastern Band” (östlicher Stamm) der Cherokee-Indianer alljährlich in ihrem Reservat willkommen, um ihnen ihre Heimat, ihre Kultur, ihr Brauchtum und ihre Traditionen vorzustellen.

Cherokee Indian Reservation Sign, North Carolina, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Welcome to Cherokee Indian Reservation. Foto: usa-reisetraum.de

Highlights

  • Im Indianerdorf Oconaluftee Indian Village gewinnt man Einblicke in die Geschichte der indianischen Indianerstämme, die hier im 18. Jahrhundert lebten. Dasas Leben der Cherokee vor 250 Jahren wird hier von heutigen Stammesangehörigen originalgetreu nachgestellt.Traditionelle Unterkünfte und Gebäude wie das „Rathaus“ sind hier nachgebaut, und die Cherokee selbst zeigen den Besuchern das Leben und die Kultur ihrer Vorfahren. Besucher können sehen, wie Masken geschnitzt werden oder ein Blasrohr eingesetzt wird, und in Kursen können sie sogar selbst bestimmte Fertigkeiten erlernen.
     
  • An Sommerabenden sollte man sich das Theaterstück Unto these Hills nicht entgehen lassen. Die Aufführung des historischen Dramas auf der Freilichtbühne gehört seit nunmehr 60 Jahren zu den großen Attraktionen des Reservats. Im Winter 2010/2011 wurde das Theater vollständig renoviert und erhielt neue Logenplätze, bequemere Sitze und breitere Gänge. Das Theater wird auch für Vorführungen von kindgerechten Stücken verwendet, die auf alten Cherokee-Legenden basieren.
     
  • Qualla Arts and Crafts Mutual, Inc. ist die älteste indianische Kunstkooperative. Sie wurde 1940 gegründet, um den Kunsthandwerkern der Eastern Band eine Möglichkeit zu geben, ihre Werke auszustellen und zu verkaufen. Galerie und Ausstellung sind das ganze Jahr über täglich (außer an bestimmten Sonn- und Feiertagen) geöffnet.
     
  • Das Museum of the Cherokee Indian in Cherokee zeigt sowohl dauerhafte als auch wechselnde Ausstellungen, bietet neben High-Tech-Spielereien eine große Vielfalt an Ausstellungsstücken und enthält zudem Archive und Sammlungen zur Geschichte der Cherokee. Das Museum ist ganzjährig täglich (außer an bestimmten Feiertagen) geöffnet.
     
  • Darüber hinaus finden das ganze Jahr über Veranstaltungen statt – von den “Rod Runs” im Frühjahr und Herbst über das preisgekrönte “Festival of Native Peoples” bis zu den Powwows am Memorial Day (letzter Montag im Mai) und am Unabhängigkeitstag (4. Juli). Dazwischen gibt es Angelwettbewerbe, Sportveranstaltungen und Volksfeste. Die Natur des Reservats bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten für sportliches Freizeitvergnügen, vom Wandern übers Radeln bis zum Kajakfahren.
     
  • Zum Reservat gehört auch Harrah’s Cherokee Casino Resort, das unter anderem über ein Veranstaltungszentrum mit 3.000 Sitzplätzen und ein knapp 1.500 m² großes Spa verfügt.

Das Reservat liegt am Eingang des Nationalparks Great Smoky Mountains und damit auch am westlichen Ende der Panoramastraße Blue Ridge Parkway. (visitcherokeenc.com)

Elftausend Jahre Geschichte: Indianer in North Carolina

Lange bevor die ersten europäischen Seefahrer ihren Fuß auf den amerikanischen Kontinent setzten, hatten ihn auf dem Landweg Einwanderer aus Asien besiedelt, die von den Europäern später als „Indianer“ bezeichnet wurden. Zur Zeit von Kolumbus bildete das Volk der Cherokee (oder Tscherokesen) den größten indianischen Volksstamm.

Mit rund 700.000 Stammesangehörigen (Mischlinge eingeschlossen) stellen die Cherokee – die sich selbst als Aniyvwiya oder Anigiduwagi bezeichnen – auch heute noch die mit Abstand größte indianische Volksgruppe in den USA. Von den rund 320.000 Cherokee „reiner“ Abstammung leben gut 13.000 in North Carolina, hauptsächlich im Indianerreservat im Osten des Staates mit Verwaltungssitz in der Stadt Cherokee.

Seit Beginn der Besiedlung des Kontinents durch Europäer hatten sich die Cherokee diesen stärker und schneller angepasst als andere Indianerstämme. Im Franzosen- und Indianerkrieg (1754–1763) kämpften sie auf britischer Seite gegen die Franzosen und deren Verbündete, und im Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) standen die Cherokee erneut auf der Seite der Kolonialherren. Nach dem für sie verlorenen Krieg sicherte George Washington, der erste Präsident der neugegründeten USA, den Cherokee dennoch Unterstützung zu, um ein Muster für die Integration anderer indianischer Völker zu schaffen. Die Cherokee übernahmen daraufhin weitgehend die wirtschaftlichen und politischen Strukturen der „Weißen“.

Eastern Band of Cherokee Indians

Bereits im Jahre 1827 hatten die Cherokee North Carolinas eine Selbstverwaltung organisiert. Mit dem “Indian Removal Act” („Indianerbeseitigungsgesetz“) von 1830 beschloss die US-Regierung jedoch die zwangsweise Umsiedlung aller Cherokee aus ihren Stammesgebieten im Osten nach Oklahoma.

Rund 400 Oconaluftee-Cherokee aber, die hoch in den Bergen der Appalachen wohnten, hatten sich stets der Anpassung wiedersetzt und konnten sich dem “Nu na da ul tsun yi”, dem „Pfad der Tränen“, wie der Umzug bezeichnet wurde, der 1836 bis 1839 erst freiwillig und dann unter Druck stattfand, entziehen, indem sie sich versteckten. Weitere 600 von ihnen wurden mit Unterstützung eines „weißen“ Kaufmanns „eingebürgert“ und waren dadurch von der Zwangsumsiedlung ausgenommen.

Diese etwa tausend Cherokee bildeten den Grundstock der heutigen „Eastern Band of Cherokee Indians“. Nachdem der Staat North Carolina den Cherokee in der Folge des verlorenen Sezessionskrieg, in dem sie für die Konföderation (Südstaaten) gekämpft hatten, ihr Stammesgebiet zusicherte, bildeten sie 1868 erneut eine Stammesregierung.

Flag of the Eastern Band of the Cherokee Nation. Quelle: Wikimedia Commons, Public Domain
Flagge der Eastern Band of the Cherokee Nation. Quelle: Wikimedia Commons, CC0

Sprache und Kultur

Durch die starke Anpassung an die Kultur der „Weißen“ und die enge Zusammenarbeit in vielen Bereich waren Kultur und Sprache der Cherokee lange Zeit in Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Dabei hatte der Silberschmied Sequoya bereits Anfang des 19. Jahrhunderts ein eigenes Silbenalphabet entwickelt, das den Cherokee erlaubte, sich schriftlich auszudrücken und mitzuteilen. Seine rasche Verbreitung verdankt die Schrift unter anderem der ab 1828 veröffentlichten Zeitung Cherokee Phoenix. Das Alphabet wird noch heute verwendet und in Schulen gelehrt, wenngleich nur noch rund 10% der Cherokee ihre Muttersprache sprechen. Dank ihrer Aufnahme in den Unicode wird die Schrift heutzutage auch im Internet verwendet.

Quelle: North Carolina Division of Tourism

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