Independence Day

Die große Geburtstagsfeier der Vereinigten Staaten

An diesem Tag feiern alle Geburtstag, Jung und Alt, auf Rummelplätzen und in Parks, am Strand, auf den Straßen und in Hinterhöfen. Es ist der vierte Juli, der Unabhängigkeitstag, der Geburtstag der Vereinigten Staaten von Amerika. Menschen in kleinen und großen Städten in ganz Amerika versammeln sich in ihren Gärten, hissen Flaggen, heizen Grills an und genießen die Zeit, die sie mit Familie und Freunden verbringen.

Am Unabhängigkeitstag gedenken die Menschen in den Vereinigten Staaten einer kleinen, mutigen Gruppe von Patrioten. Sie haben durch die Unterzeichnung einer Erklärung eine Revolution ausgelöst und die Freiheit gebracht. Die Patrioten des Jahres 1776 glaubten an eine Demokratie, die sie noch nicht kannten. Sie haben nicht gekämpft, um die Tyrannei eines Königs durch Privilegien für einige Wenige oder durch die Herrschaft eines Mobs zu ersetzen. Sie gaben den Menschen eine Regierung des Volkes, vom Volk und für das Volk, und jede Generation wurde damit betraut, das Gründungscredo zu bewahren.

Feuerwerk über der National Mall in Washington DC. Foto: Destination DC
Feuerwerk über der National Mall in Washington DC. Foto: Destination DC

Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag

Die Gründerväter der Vereinigten Staaten wussten, dass die Unabhängigkeit ein Anlass zum Feiern war. Auch wenn die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag sich über die Jahre hinweg entwickelt haben, bleiben die Festlichkeiten am 4. Juli ein wichtiger Bestandteil des amerikanischen Lebens.

Aber der Unabhängigkeitstag sollte ursprünglich nicht auf den 4. Juli fallen. Im Frühjahr 1775, nach mehr als zehn Jahren Auflehnung gegen britische Politik und den ersten Schlachten im Unabhängigkeitskrieg, entsandten die 13 amerikanische Kolonien Vertreter zum ersten Kontinentalkongress nach Philadelphia. Nach Diskussionen über die abgebrochenen Beziehungen zu Großbritannien stimmten die Vertreter einstimmig für die Unabhängigkeit am 2. Juli 1776.

Am nächsten Tag schrieb der Vertreter von Massachusetts, John Adams, in einem Brief an seine Frau, dass das Datum „feierlich mit Pomp und Paraden, Schauspiel, Sport, Spiel, Waffen, Glockengeläut, Freudenfeuer und Festbeleuchtung von einem Ende dieses Kontinents zum anderen von jetzt an und für immer begangen werden sollte.“

Viele Repräsentanten im Kontinentalkongress waren in Sorge darüber, dass eine Abstimmung über die Unabhängigkeit nicht genug sei. Sie wollten der Welt ihre Entscheidung erklären. Zwei Tage nach der bedeutenden Abstimmung verabschiedete der Kontinentalkongress die Unabhängigkeitserklärung und verteilte Kopien des Schriftstücks im ganzen, noch jungen Land.

Die Erklärung war vom 4. Juli datiert, den die neue Nation als Unabhängigkeitstag annahm.

Adams behielt Recht damit, was er über die Art des Feierns der Amerikaner sagte. Auch während die junge Nation noch dafür kämpfte, die Unabhängigkeit Wirklichkeit werden zu lassen, wurde der 4. Juli schon bald mit Paraden, Konzerten, gutem Essen und Feuerwerk gefeiert. Zu den Feierlichkeiten in Philadelphia im Jahr 1777 gehörte Musik von einer Gruppe hessischer Soldaten, die als Söldner für die Briten gekämpft hatten und im vorausgegangenen Winter gefangen genommen worden waren.

Die Paraden anlässlich des Unabhängigkeitstags waren ursprünglich Militärparaden, entwickelten aber rasch eine demokratische Dimension. Die Parade 1788 in Philadelphia war mehr als eine Meile lang, mit von Pferden gezogenen dekorierten Wagen und Arbeitern, die in bunten Kostümen marschierten.

Fourth of July Lettering with American Flag. Foo: picjumbo
Am 4. Juli wird im ganzen Land gefeiert. Foto: picjumbo

Die Feierlichkeiten werden ruhiger

Laut James Heintze, einem pensionierten Bibliothekar der American University und Historiker, der zum Unabhängigkeitstag forscht, ist die Art und Weise, wie die Amerikaner den 4. Juli feiern, ruhiger geworden. Im 19. Jahrhundert waren die Feiern größtenteils „laut und schrill“, und der Lärm wurde als Zeichen von Patriotismus gedeutet – ob von kleinen Jungen mit Feuerwerkskörpern, Minenarbeitern mit Dynamit oder Städten, die nachmittags Artilleriesalute abfeuerten.

Während des 19. Jahrhunderts gehörte eine patriotische Rede von einem wichtigen Bürger, die auch bis zu zwei Stunden dauern konnte, zu diesem Feiertag. „Das war sozusagen das Medienereignis von damals“, erklärt Heintze.

Der Unabhängigkeitstag ist außerdem von Amerikanern genutzt worden, um eine andere politische Meinung zu äußern. In den Jahren vor dem Bürgerkrieg organisierten führende Köpfe der Bewegung gegen Sklaverei meist am 5. Juli Veranstaltungen, mit denen sie die Menschen daran erinnern wollten, dass das Versprechen von Freiheit für Afroamerikaner nicht erfüllt worden war. Von Beginn des Bürgerkriegs an stellten die Südstaaten aus Solidarität mit der Konföderation die Feiern zum 4. Juli ein. In einigen Teilen des amerikanischen Südens dauerte es bis zu 35 Jahre, bis die dieser Tag wieder gefeiert wurde, erklärt Heintze.

Heute feiern die meisten Bürger diesen Tag so ähnlich, wie die Amerikaner während des 18. Jahrhunderts: mit Paraden, Picknicks, Straßenfesten, Konzerten unter freiem Himmel, Sportveranstaltungen und nächtlichem Feuerwerk. Regierungsinstitutionen und zahlreiche Unternehmen bleiben geschlossen, und die meisten Arbeitnehmer genießen einen bezahlten Urlaubstag.

Der 4. Juli ist der Tag, an dem man sich zu seinem Land bekennt wie die Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung 1776, als sie „ihr Leben, ihr Vermögen und ihre geheiligte Ehre“ als Unterpfand für ein unabhängiges Amerika gaben. In vielen Städten und an vielen historischen Stätten leisten Tausende Einwanderer den Treueid und werden am Unabhängigkeitstag amerikanische Staatsbürger.

Happy Independence Day 4th of July. Foto: picjumbo
Die Amerikaner feiern ihren Unabhängigkeitstag. Foto: picjumbo

Feierlichkeiten im ganzen Land

Einige Beispiele, wie die Menschen in den Vereinigten Staaten diesen besonderen Tag begehen:

  • Bei wehenden Flaggen beginnen die Feierlichkeiten mit Picknicks und Grillpartys im Freien schon früh am Tag, aber alle freuen sich besonders auf das große Ereignis nach Sonnenuntergang: das Feuerwerk.
     
  • Am 4. Juli strömen die Menschen mit ihren Familien und Freunden an die Strände. Einige Strände an der Atlantik- und Pazifikküste sind berühmt für ihre Vergnügungsparks – so wie Coney Island in New York City.
     
  • Wer den 4. Juli in Las Vegas in einer Rooftop-Bar feiert, kann das imposante Feuerwerk aus der Vogelperspektive bestaunen.
     
  • Die Amerikanerinnen und Amerikaner lieben Straßenumzüge, und am Unabhängigkeitstag gibt es im ganzen Land wahrscheinlich mehr davon als an jedem anderen Tag des Jahres. Jeder kann mitmachen, Marschkapellen ebenso wie Reiter zu Pferde – und kleine Jungen auf Dreirädern. So wie z.B. in Lauderdale-by-the-Sea (Florida). Auch wenn man nicht selbst beim Umzug dabei ist, kann man sich beteiligen, indem man den Teilnehmern zujubelt. Selbst Kleinstädte veranstalten Umzüge und ein Feuerwerk.
     
  • Am Unabhängigkeitstag gibt es zahlreiche Konzerte. Häufig werden R&B, Rock’n’Roll und Tschaikowskys Ouvertüre 1812 gespielt, die als Höhepunkt mit echtem Kanonenfeuer untermalt wird.

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