Ein karges Gebiet mit unzähligen Felsschluchten
Das Grand Staircase-Escalante National Monument liegt im südlichen Utah und ist mit 1,9 Mio. Acre (7700 km²) das größte Naturschutzgebiet im Kernland der Vereinigten Staaten. Es grenzt an den Bryce Canyon Nationalpark im Westen sowie Capital Reef Nationalpark und Glen Canyon National Recreation Area im Osten.
Um dieses riesige und karge Gebiet vor Bergbau und gewerblicher Nutzung zu schützen, wurde es im September 1996 vom damaligen Präsidenten Bill Clinton zum Grand Staircase-Escalante National Monument erklärt. Es teilt sich geologisch in drei Gebiete auf: Grand Staircase im Westen, dahinter das Kaiparowits Plateau und schließlich im Osten die Escalante Canyons, eine Region mit unzähligen Felsschluchten.
Das weite Gebiet mit seinen einzigartigen Canyon- und Wüstenlandschaften ist in vielen Bereichen heute noch unerschlossen. Die großen Entfernungen erkunden Besucher am besten mit dem Auto. Die weiten Landschaften, einsamen Sandsteinschluchten, weißen Sandstein-Hoodoos und groteske Felsformationen sowie beeindruckenden Wasserfälle sind ein Paradies für Outdoorfans und bieten eine Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten wie Wandern, Camping, Reiten, Fischen und Mountainbiken. Eine Tour im „Hinterland“ ist wohl eine der prägendsten Erfahrungen, die bei einem Roadtrip durch Utah gesammelt werden kann.
Die Escalante Canyons erreicht man am besten von Escalante und Boulder aus, wo man in einem der Motels übernachten kann. Für Wohnmobile gibt es in der Region idyllisch gelegene Campingplätze, die teils ausgebaut, teils sehr einfach und ohne Wasser und Strom sind.
Frühling und Herbst sind die idealen Jahreszeiten für Wanderungen. Für eine Übernachtung im Hinterland benötigt man eine Genehmigung, die in den Besucherzentren erhältlich ist.
Bis heute besteht das Gebiet weitgehend aus unberührter Wildnis, in die nur zwei asphaltierte Straßen führen, der Highway 89 im Süden, der von Page bis Kanab führt und Utahs spektakuläre Panoramastraße, der Highway 12 im Norden vorbei an Schluchten und Hochebenen von Boulder über Escalante bis Cannonville.
Highway 12 und Burr Trail
Der Highway 12, die All American Road, verbindet die Nationalparks Bryce Canyon und Capitol Reef miteinander. Dabei durchquert er das Grand Staircase Escalante National Monument. Immer wieder überraschen Aussichtspunkte mit unbeschreiblichem Panorama, immer wieder locken Seitenstraßen, noch tiefer in die Landschaft vorzudringen. Dazu gehört auch der Burr Trail, ein 100 km langer, zum Teil unbefestigter Weg, der die Städte Boulder im Grand Staircase und Bullfrog am Lake Powell miteinander verbindet und der je nach Wetterverhältnissen nur mit Geländewagen zu befahren ist.
Die Panoramastraße bietet sich auch an, um den ehemaligen Lebensraum der Saurier kennenzulernen. Die Region zählt aufgrund der vielen Gesteinsschichten unter Paläontologen heutzutage zu den wichtigsten Ausgrabungsgebieten weltweit.
Cottonwood Canyon Road und Skumtumpah Road
Wer tiefer in die unberührte Wildnis vordringen möchte, kann historische Pfade der mormonischen Pioniere nutzen, meist gut ausgebaute Schotterstraßen, wie die Cottonwood Canyon Road und Skumtumpah Road, die zu einsamen Canyons und herrlichen Wanderwegen führen. Die unbefestigten Straßen können je nach Wetterlage unpassierbar sein.
Hole-in-the-Rock Road
Die Hole-in-the-Rock Road beginnt in Escalante, führt auf insgesamt 57 Meilen zu zahlreichen Wanderwegen und endet oberhalb des Lake Powell. Immer wieder zweigen Nebenstrecken zu zahlreichen Wanderwegen und Canyons ab. Nach 13 Meilen erreicht man Devils Garden, eine großartige Landschaft mit riesigen Skulpturen aus hellem und dunklem Sandstein. Hier kann man sich gut ein paar Stunden aufhalten und die aus Sandstein geformten Brücken, Bögen, Fenster, bizarr geformten Türmchen und versteinerten Sanddünen bewundern und erklimmen.
Besonders für Abenteuerlustige und Fotoliebhaber empfiehlt sich eine Erkundungstour eines „Slot Canyons“. Rund 12 Meilen hinter Devils Garden stößt man auf die Dry Fork of Coyote Gulch, Ausgangspunkt für einige schmale Slotcanyons. Diese im weichen Navajo Sandstein durch Wasser und Sand geformten schmalen, oft verschlungenen Seitencanyons findet man in Utah zu Hunderten. Bevor man in die Tiefen der Schlucht hinabsteigt, trägt man sich in ein Wanderbuch ein. Wem es in den Slotcanyons mit so bezeichnenden Namen wie Peek-a-Boo und Spooky irgendwann zu eng oder zu anstrengend wird, kehrt wieder um.
Lower Calf Creek Falls
Einen bequemen Wanderweg für eine Halbtagestour findet man zwischen Escalante und Boulder. Parallel zu den spektakulären Windungen des Highway 12 verläuft der Calf Creek, ein schmaler Bach, der schließlich in den größeren Escalante River fließt. Nahe der Mündung findet man den Lower Calf Creek Falls Trail, der entlang des Bachs verläuft: ein schöner Weg durch einen grandiosen Canyon aus Navajo Sandstein, der nach 5 km an einem Wasserfall endet. Hier stürzt der Calf Creek mit lautem Getöse aus 40 m in die Tiefen hinab. Entlang des Weges sieht man indianische Felszeichnungen, zahlreiche Kakteen und Wüstenblumen und mit ein bisschen Glück einen Golden Eagle, der häufig in den hohen Canyonwänden nistet.
Toadstool Hoodoos
Rund 50 Kilometer östlich von Kanab gelegen, befindet sich das Hochtal der „Toadstool Hoodoos“. Die Felsformationen verdanken ihren Namen ihrer speziellen Form. ‚Toadstools’ heißt übersetzt Giftpilze. Und so erinnern die ausgewaschenen Felssäulen mit ihrer eigenwilligen roten Kappe aus einem härteren Gestein an Fliegenpilze. Die ‚Toadstools’ erreicht man in nur zwanzig Minuten mit einer einfachen Wanderung. Der Trail ist das ganze Jahr geöffnet. Im Winter bildet der Schnee einen beeindruckenden Kontrast zu dem roten Felsen.
Besucherzentren
Besucherzentren befinden sich in Cannonville, Big Water, Escalante und Kanab. Hier sollte man sich über den Zustand der Straßen und Canyons informieren. Ebenso erfährt man die Wetterverhältnisse und kann sich von Park Rangern Empfehlungen für Wanderungen und Tagesausflüge im Grand Staircase Escalante holen. Manche Gebiete sollten nur mit Tourguide durchwandert werden. Angeboten werden sowohl Tages- als auch Mehrtagestouren.