Erholungsgebiet rund um den Lake Powell
Die Glen Canyon National Recreation Area wurde am 27. Oktober 1972 vom US-Kongress eingerichtet, um „für öffentlich zugängliche Freizeitaktivitäten im Freien zu sorgen und den Genuss an Lake Powell sowie den anliegenden Gebieten in den Bundesstaaten Arizona und Utah zu fördern“.
Das Erholungsgebiet umfasst eine 5076 km² große Fläche rund um den Lake Powell, der 1956 durch den Bau der Glen Canyon-Talsperre entstand und das Land mit Trinkwasser versorgt. Der blaue See ist umringt von skurrilen und farbig schimmernden Felsformationen. Den westlichen Teil des Erholungsgebietes erreicht man von der Stadt Page im nördlichen Arizona.
Die Glen Canyon NRA ist Teil der geografischen und ökologischen Region des Colorado-Plateaus. Während unterschiedlicher klimatischer Bedingungen über einen Zeitraum von 300 Millionen Jahren lagerten sich Sedimentschichten ab, die zu Sandstein und Tonstein wurden. Vor etwa 5 Millionen Jahren wurde diese Region angehoben und bildete das Colorado-Plateau. Der Colorado und seine Nebenflüsse gruben sich durch die Schichten des Plateaus und formten den Glen Canyon.
Der Großteil des Glen Canyons besteht aus Wildnis ohne Straßen und Wege. Es gibt keine Straßen entlang des Seeufers, aber es gibt einige Zufahrtsstellen: Der Lakeshore Drive führt nach Wahweap, die Indian Route 22B, die vom Highway 98 abzweigt, führt zum Antelope Point. Diese Straßen sind asphaltiert. Auf unbefestigten Straßen ist Vorsicht geboten.
Aktivitäten
Im Schutzgebiet kann man verschiedenen Aktivitäten nachgehen: Wandern, Radfahren, Angeln, Baden, Wasserski, ein Hausboot oder Kajak ausleihen, unter den Sternen campen und vieles mehr. Die Rainbow Bridge, die längste Naturbrücke der Welt, liegt im Glen Canyon Gebiet und kann per Boot von Halls Crossing Marina oder Page erreicht werden.
Im Gebiet des Glen Canyon gibt es einige reizvolle Tageswanderungen:
- Dam Overlook: Hinter der Parkverwaltung an der Scenic View Road gelegen, bietet der Aussichtspunkt einen herrlichen Panoramablick auf den Glen Canyon-Damm und den Colorado River.
- Hanging Garden:Vom Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke vom Carl Hayden-Besucherzentrum folgt man den Wegmarkierungen zu einem bezaubernd schönen Hängegarten, einer grünen Oase aus Farnen, Pflanzen und Wasser im orangefarbenen Sandstein der Wüste.
- Horseshoe Bend: Acht Kilometer südlich vom Carl Hayden-Besucherzentrum beginnt der Horseshoe Bend-Wanderweg. Vom unbefestigten Parkplatz geht es den Hang hinauf und dann abwärts in Richtung Felswand, um die spektakuläre
Coloradoschleife zu bewundern. - Backcountry: Im Hinterland des Glen Canyons gibt es keine angelegten Wanderwege, aber mit dem Boot kann man die nähere Umgebung von der Anlauf- und Campingstelle aus erkunden.
Es gibt einige einfache, aber landschaftlich wunderschön gelegene Campingplätze. „Wildes Campen“ ist beim Lone Rock Beach am Highway 89 in der Nähe der Staatsgrenze von Arizona und Utah möglich. Hierfür wird eine zusätzliche Gebühr erhoben. An den Marinas am Lake Powell kann man Boote mieten und den See erkunden. So kann man den See am besten kennenlernen und die verwinkelten Canyons erkunden.
Es gibt drei Visitor Center: Das Carl Hayden Visitor Center am Glen Canyon Damm in Page, das Bullfrog Visitor Center sowie das Navajo Bridge Interpretive Center in der Nähe von Lees Ferry. Nur das Visitor Center in Page ist ganzjährig geöffnet.
Unterkünfte gibt es im Park im Lake Powell Resort bei Wahweap. Wer die Stille der Wüste erleben möchte, bucht das Luxusresort Amangiri etwas abseits des Lake Powell. Das Fünf-Sterne-Hotel wurde architektonisch spektakulär in die Canyons und Steinplateaus im Süden Utahs integriert. Weitere Unterkünfte befinden sich in der Stadt Page in Arizona.
Mit der Fähre über den Lake Powell zwischen Halls Crossing und Bullfrog
Eine der schönsten Fährfahrten ist die Strecke über den Lake Powell zwischen Halls Crossing und Bullfrog. Nur von den heimischen Vögeln begleitet erlebt man diese ruhige halbstündige Überfahrt über das blaue Wasser des Lake Powell, der in die orange-rötlichen Felsen des Glen Canyons eingebettet liegt, während man in der Ferne gut den freistehenden Navajo Mountain erkennen kann.
Die Fähre überquert den Lake Powell im östlichen Teil und verbindet Halls Crossing im Süden und Bullfrog im Norden und ersetzt hier das fehlende Stück des Highway 276. Der Fährbetrieb beginnt meistens Ende April und endet Anfang Oktober. Die erste Fähre verlässt Halls um 9 Uhr und fährt dann alle 2 Stunden bis 15 Uhr. Bullfrog verlässt die erste Fähre um 10 Uhr und fährt dann alle 2 Stunden bis 16 Uhr. Preise reichen von 10 USD für Fußgänger und Fahrradfahrer bis 25 USD für Autos inkl. Insassen. Ab einer Größe von 20 Fuß (z.B. für Wohnmobile) werden zusätzliche Gebühren berechnet. Plätze werden nach dem Prinzip „first come, first served“ vergeben.
Den genauen Fahrplan und die Preise findet man hier. Um sicher zu gehen, dass die Fähre in Betrieb ist (und z.B. nicht wg. Wartungsarbeiten an Land liegt), sollte man besser vorher anrufen.
Wer vom Monument Valley kommt, oder die letzte Nacht in dem schönen Örtchen Bluff verbracht hat und nach einem kleinen Abstecher zum Goosenecks State Park den traumhaften Serpentinenweg Moki Dugway in Richtung Norden nimmt, kann – z.B. nach einem weiteren kleinen Abstecher ins Natural Bridges National Monument – die 276 wählen, um dann weiter Richtung Capitol Reef Nationalpark zu fahren.
Wer zu Zeiten außerhalb des Fährbetriebs Richtung Norden fährt, muss jedoch nicht traurig sein. Der Hwy 95 ist eine mindestens ebenso schöne Alternative, denn die Straße schlängelt sich entlang des White Canyons und bietet ein unfassbares, sich ständig veränderndes Panorama. Diese Strecke zählt zu den schönsten Panoramastraßen in Utah. Wenn also beide Routen zur Auswahl stehen, ist es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen!
Wer die Route übers Wasser gewählt hat und den Lake Powell noch ein bisschen erkunden möchte, kann auch direkt am See übernachten, und zwar auf der nördlichen Seite in Bullfrog in der Defiance House Lodge. Dort kann man sich Boote ausleihen und damit die Seitenarme des Glen Canyons erkunden. Zudem gibt es zwei Campingplätze, ein Restaurant, eine Tankstelle und einen kleinen Lebensmittelladen. Natürlich befindet sich hier auch eine Marina. In Halls Crossing gibt es keine Lodge, aber zwei Campingplätze.
Wer die andere Route wählt (Hwy 95), fährt ebenfalls über den See – jedoch über eine Brücke. Dort kommt man in Hite ans Wasser, es gibt eine kleine Rangerstation und öffentliche Toiletten.
Glen Canyon National Recreation Area wird vom National Park Service verwaltet, weiterführende Informationen unter www.nps.gov/glca (englisch).