Die faszinierende Welt eines Kult-Getränks
Coca-Cola hat aus Atlanta die Welt erobert. Die World of Coca-Cola zeigt, wie sich eine Allheilmedizin zur berühmtesten Limonade der Welt entwickelt hat.
Der Apotheker John Stith Pemberton zog sich in der Schlacht um Columbus eine böse Säbelwunde auf der Brust zu und kämpfte gegen seine daraus resultierende Morphiumabhängigkeit an. Als alternative Medizin entwickelte er 1886 das Rezept für Coca Cola. Damals hätte er sich den Erfolg seiner schwarze Limo kaum träumen lassen. Sonst hätte er seinerzeit, kurz vor seinem Tod, die Rechte an seiner Erfindung wohl nicht für läppische 2300 Dollar abgegeben. Coca-Cola hatte er bis dahin noch als Wundermedizin verkauft: gegen Kopfschmerzen, Depression und Schwächegefühl. Das mag für den einen oder anderen Kunden bis heute funktionieren.
Für den neuen Besitzer der Marke, den Geschäftsmann Asa Griggs Candler, hat Coca-Cola zweifellos Wunder gewirkt. Mit dem alkoholfreien Getränk verdiente er nämlich auf wundersame Weise sehr viel Geld. Sein Konzept verband nämlich ein geheimes Rezept mit geschickter Werbung. Das sollte für volle Kassen sorgen. Auch der Umzug der Firma nach Atlanta half. Candler gab bald darauf die Geschicke des jungen Unternehmens innerhalb der Familie weiter und diente Atlanta von 1917 bis 1919 als der Bürgermeister.
Längst ist Coca-Cola zu einem kulturellen Welt-Phänomen geworden. Fast jeder hat die Brause schon einmal getrunken. Kaum ein Mensch auf Erden, der den Schriftzug nicht auf Anhieb erkennen würde. Andy Warhol machte die Flasche zum Objekt seiner Kunst. In Billy Wilders Filmkomödie „123“ verteidigt James Cagney mit Coca-Cola West Berlin gegen die Kommunisten. Im Streifen „Die Götter müssen verrückt sein“ beginnt für einen Buschmann mit einer Coca-Cola-Flasche, die achtlos aus einem Flugzeug geworfen worden ist, die Suche nach Gott. Von solchen Erfolgen können andere Limos höchsten träumen. Die Coca-Cola Company ist eines der Weltunternehmen, die Atlanta geprägt haben und bis heute Ihre Zentrale dort haben.
Sehr lebendig erzählt die World of Coca-Cola von der bewegten Geschichte der Weltmarke. In direkter Nachbarschaft zum Georgia Aquarium und in Gehweite zum CNN Center mit der Führung, die in die Fernsehstudios eines weiteren Weltunternehmens in Atlanta blicken lässt, ist die World of Coca-Cola eine der „Must-see“-Attraktionen der Stadt. Hier erfährt man alles über die braune Brause aus Atlanta und ihre Verwandten aus der ganzen Welt.
Neben den kultigen Werbeschildern un der Ausstellung „Milestones of Refreshment“ über die Geschichte des Phänomens names Coca-Cola sieht man, zu welch gigantischen Ausmaßen der Konzern seit seiner Gründung 1892 herangewachsen ist.
Im Probierbereich „Taste It!“ kosten sich Besucher durch mehr als 60 Geschmacksrichtungen aus aller Welt. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Coca-Cola, Fanta und Sprite sind ja bekannt. Wer allerdings Limonaden für den afrikanischen Markt kostet, verzieht vielleicht das Gesicht ob des herb-seifigen Geschmacks.
Im hauseigenen 4D-Kino zeigt ein Film mit dreidimensionalen Bildern und wackelnden Sitzen, wie ein Wissenschaftler vergeblich versucht, hinter die geheime Formel zu kommen.
Das Museum ist ein Spass für Groß und Klein. Die World of Coca-Cola ist täglich außer Thanksgiving und 25. Dezember geöffnet. Die Öffnungszeiten findet man auf der Infoseite des Museums.
Weitere Informationen
- World of Coca-Cola in Atlanta