Mel Fisher Maritime Museum

Ein Schiffsbruch im Wert von 400 Millionen US-Dollar

Gegenstände, Goldbarren und Münzen im Wert von 400 Millionen US-Dollar barg Mel Fisher im Juli 1985. 16 Jahre lang suchte er nach dem Wrack der spanischen Galeone Nuestra Señora de Atocha, die 1622 bei einem Sturm 56 Kilometer südwestlich von Key West sank. Die Funde sind dauerhaft im Mel Fisher Maritime Museum in Key West zu sehen.

Die spanische Galeone Nuestra Señora de Atocha gehörte zur spanischen Silberflotte, deren Aufgabe es war, die in den amerikanischen Kolonien gewonnenen Güter, allen voran Edelmetalle, Edelsteine und Perlen, sicher nach Europa zu transportieren. Im Jahr 1621 in Dienst gestellt, 500 Tonnen schwer und mit 20 Kanonen bestückt war die „Atocha“ ein wehrhaftes Flottenmitglied.

Am 4. September 1622 verließen 28 Schiffe von Spaniens Silberflotte, darunter auch die mit 40 Tonnen Edelmetall beladene „Atocha“, den Hafen von Havanna. Nur einen Tag später überraschte ein Hurrikan den Konvoi und das Schicksal des einst so stolzen Schiffs nahm seinen Lauf. Der Sturm ließ die Flotte Richtung Florida driften. Die „Atocha“ lief auf ein Riff vor den Florida Keys auf. Leck geschlagen trieb die Galeone zurück aufs Meer. Am 6. September 1622 versank sie mitsamt ihrer wertvollen Ladung in den Fluten der Straße von Florida. 260 Menschen riss ihr Untergang mit in den Tod, nur fünf sollten überleben.

Ein Teil des Schatzes im Mel Fisher Maritime Museum in Key West, Florida, USA. Foto: Mel Fisher Maritime Museum
Ein Teil des Schatzes im Mel Fisher Maritime Museum in Key West. Foto: Mel Fisher Maritime Museum

Im Museum in Key West zu sehen: Der 400 Jahre alte Schatz vom Meeresgrund

Die Wiederentdeckung des Schiffs im Juli 1985 rund 30 Seemeilen vor Key West durch den Schatzsucher Mel Fisher wurde zur Sensation. Sein Team barg einen der größten Unterwasserschätze der Welt bestehend aus 900 Silberbarren, 127.000 Silbermünzen, 120 Kilogramm Gold, rund 1000 Edelsteinen sowie hunderten von Schmuckstücken und nautischen Geräten. Der geschätzte Wert belief sich auf 400 Millionen US-Dollar.

Mel Fisher, der 16 Jahre seines Lebens damit verbracht hatte, das Wrack zu suchen, gründete nach der Bergung das Mel Fisher Maritime Museum in Key West. Eine Vielzahl der Objekte können Besucher heute im Museum bewundern.

Die Ausstellung zeigt Gold- und Silberbarren, Münzen, Kanonen aus Bronze, Smaragde und auch persönliche Besitztümer der Besatzung. Daneben erfährt der Besucher die spannende Geschichte von der Suche bis zur Bergung des Schatzes.

Außerdem sind Kostbarkeiten des Schwesterschiffs, der „Santa Margarita“, sowie des englischen Sklaven- und Handelsschiffes „Henrietta Marie“ ausgestellt. Ausserdem sind viele weitere bemerkenswerte Exponate wie seltene Handwaffen, Kanonen und Keramikgeschirr zu sehen.

Im Gebäude des Museums in der 200 Greene Street befindet sich auch der Sitz der Mel Fisher Maritime Heritage Society mit Schulungsräumen und Restaurationswerkstätten.

Mel Fisher Maritime Museum in Key West, Florida, USA. Foto: Mel Fisher Maritime Museum
Mel Fisher Maritime Museum in Key West. Foto: Mel Fisher Maritime Museum

Der Indiana Jones der Meere: Tauchpionier und Schatzsucher Mel Fisher

Mel Fisher wurde fast auf den Tag genau 300 Jahre nach dem Untergang der „Atocha“ geboren. Am 21. August 1922 erblickte er in Indiana im Mittleren Westen der USA das Licht der Welt. Schon als Kind faszinierten ihn Abenteuergeschichten, die Unterwasserwelt und Forscher wie Jacques Cousteau.

Nach seiner Rückkehr als Soldat aus dem zweiten Weltkrieg begann er beruflich in der Tauchwelt durchzustarten. In den 1950ern eröffnete er einen, den angeblich ersten, Laden für Tauchausrüstungen des Landes auf der Hühnerfarm seiner Eltern in Kalifornien, verkaufte Unterwasseraufnahmen ans Fernsehen, veranstaltete Goldsucher-Abenteuer in den Bergbächen der kalifornischen Sierra Nevada und kaufte sich ein eigenes Expeditionsschiff.

1963 siedelte er nach Florida um und fand nach 360 Tagen intensiver Suche seinen ersten Schatz am Meeresgrund: 1000 spanische Goldmünzen. Mit dem Startkapital aus dem ersten Fund gründete er das Schatzsuche-Unternehmen „Treasure Salvors, Inc.“ und zog nach Key West, um nach den vor den Florida Keys untergegangen Schiffen der spanischen Silberflotte, der „Santa Margarita“ und der „Nuestra Señora de Atocha“, zu suchen. Nach 11 Jahren fand er das erste Schiff, 16 Jahre dauerte seine Suche nach der „Atocha“. Fisher gilt bis heute als einer der berühmtesten Schatzsucher der Welt. Er starb, 76-jährig, am 19. Dezember 1998 in Key West.

Mel Fisher Maritime Museum in Key West, Florida Keys, Florida, USA. Foto: usa-reisetraum.de
Mel Fisher Maritime Museum in Key West. Foto: usa-reisetraum.de

Weitere Informationen

  • Mel Fisher Maritime Museum in Key West – Offizielle Website mit spannenden Hintergrundinformationen zu den Ausstellungen, Mel Fishers Passion, den gefundenen Gegenständen und auch zu den Passagieren des Unglücks

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