Farbenprächtige Umzüge beim Mardi Gras in New Orleans

Wo die Stars zu Königen werden

Perlenketten, Partys und bunt geschmückte Umzugswagen: In New Orleans regieren wieder die Farben Grün, Gold und Violett. Das ist die Zeit eines der bedeutendsten Karnevals-Feste der Welt: Mardi Gras. Jedes Jahr aufs Neue begeistert die Stadt Menschen aus aller Welt mit guter Laune, Gastfreundschaft, bunten Farben und beeindruckenden Paraden.

Rund um Faschingsdienstag verwandeln sich das French Quarter in New Orleans und die umliegenden Stadtteile in die größte Party-Quadratmeile des Kontinents – mit jeder Menge Musik und Prominenz. Doch woher kommt diese Tradition eigentlich? Und was sind überhaupt die sogenannten „Krewes“? All das erfahren sie hier…

Maske, Mardi Gras, New Orleans, Louisiana, USA. Foto: Pixabay #584508, CC0
Typische Maske beim Mardi Gras in New Orleans, Louisiana. Foto: Pixabay, CC0

Mardi Gras ist Louisiana pur: Lebensfreude, farbenfroh, Rhythmus an jeder Ecke. Ein ganz wichtiger Bestandteil des Mardi Gras in Louisianas Städten und besonders in New Orleans sind die Paraden mit den festlich geschmückten Wagen und den aufwändigen Motiven.

Die Farben des Mardi Gras

Lila, Grün und Gold sind die offiziellen Farben des Mardi Gras, die 1872 vom Karnevalskönig Rex festgelegt wurden. Dieser „König“ stellt einen kleinen Seitenhieb auf die alte Welt, ihre Monarchen und deren Bevormundung dar. Die Farben des Mardi Gras tragen eine Bedeutung, wobei lila für Gerechtigkeit steht, grün für den Glauben und gold für Macht.

Die „Krewes“, die unseren Karnevalsvereinen ähneln, organisieren die Paraden. Am Straßenrand stehen zahlreiche Zuschauer, darunter viele Touristen. Die Kostümierten werfen ihnen „Beads“ (Perlenketten aus Plastik), Dublonen, Kuscheltiere und Süßigkeiten von den Wagen aus zu. Die heißbegehrten Dublonen sind aus Metall und etwa drei Zentimeter groß. In sie ist das Emblem der werfenden „Krewe“ eingeprägt, sowie das für dieses Jahr gewählte Motto. Nach einem langen Umzug durch die Stadt löst sich die Parade auf. Dann wird an jeder Ecke weitergefeiert, mit viel Musik und Tanz. Die ganze Stadt befindet sich in einem Freudentaumel.

Für die Reiseplanung sollte man folgendes beachten: Offiziell beginnt der Karneval in Louisiana am 6. Januar. Mardi Gras fällt auf den 21. Februar 2023 – die größten Paraden und Partys finden am Wochenende davor statt.

Für diejenigen, die ihre Kinder mitnehmen möchten, gibt es am 10. und 11. Februar 2023 eine familienfreundlichere Variante des Karnevals, das sogenannte Family Gras. Aber natürlich ist beim regulären Mardi Gras jeder herzlich willkommen – egal ob jung oder alt!

Parade beim Mardi Gras in New Orleans, Louisiana, USA. Foto: NOCVB
Parade beim Mardi Gras in New Orleans. Foto: NOCVB

Paraden in New Orleans

Mardi Gras ist Louisiana pur: Lebensfreude, farbenfroh, Rhythmus an jeder Ecke. Ein ganz wichtiger Bestandteil des Mardi Gras in Louisiana´s Städten und besonders in New Orleans sind die Paraden mit den festlich geschmückten Wagen und den aufwändigen Motiven. Etwa 45.000 Teilnehmer zählen die Paraden jedes Jahr, und etwa eine Million Besucher bevölkern die Stadt zu dieser Zeit – man sollte sich also rechtzeitig um ein Hotel kümmern.

Parade beim Mardi Gras in New Orleans, Louisiana, USA. Foto: NOCVB
Parade beim Mardi Gras in New Orleans. Foto: NOCVB

Floats“ – die Paraden-Wagen – sind das Herzstück einer jeden Parade und in New Orleans besonders prächtig und aufwendig gestaltet! Die Paraden werden von sogenannten Krewes organisiert, von denen es zahlreiche in Louisiana gibt. Die drei größten der Krewes, die unseren Karnevalsvereinen ähneln, werden auch als „Super Krewes“ bezeichnet. Jedes Jahr aufs Neue überbieten sich die Orpheus, Bacchus und Endymion Krewes an Farbenpracht und Ideenreichtum.

Jede dieser Krewes hat ihre eigene Geschichte, ein eigenes Thema und veranstaltet am gleichen Abend der Parade noch einen prachtvollen Ball. Einige Krewes existieren bereits seit Jahrzehnten, während andere erst seit einigen Jahren teilnehmen.

Ein besonderes Highlight in jedem Jahr sind die berühmten Gäste, die als Mardi Gras King oder Queen auf einem der „Floats“ genannten Paradewagen mitfahren. Musiker und Schauspieler wie Britney Spears, Hulk Hogan, Michael Keaton, Kevin Costner, Kid Rock oder auch die Band Maroon 5 hatten auf den Floats der Super-Krewes schon das Zepter des Mardi Gras-Königs in der Hand.

Rex Parade at New Orleans Mardi Gras. Foto: Louisiana Office of Tourism
Rex Parade beim Mardi Gras in New Orleans. Foto: Louisiana Office of Tourism

Krewes

Auch in diesem Jahr sind selbstverständlich wieder unzählige Krewes dabei. Die sogenannten „Super Krewes“ Bacchus, Orpheus und Endymion veranstalten die größten Paraden und Bälle. Jedes Jahr aufs Neue überbieten sie sich an Farbenpracht und Ideenreichtum.

Die größeren „krewes“ feiern jedes Jahr mit einer berühmten Persönlichkeit, die zu ihrem „king“ ernannt wird. Zwei Wochen vor dem Abschlussevent kann man mit mindestens zwei Paraden pro Tag rechnen, oft sind es fünf bis acht.

  • Die „Krewe of Bacchus, 1968 gegründet, ist bekannt für ihre Sonntagsparade, und dafür, dass der König in jedem Jahr ein landesweit bekannter Prominenter ist. So feierten bereits gekrönte Häupter wie Kirk Douglas (1984), Nicolas Cage (2002), Elijah Wood (2004), Hulk Hogan (2008), Will Ferrell (2012) oder Hugh Laurie (2014) hoch oben auf dem Umzugswagen mit. Bei der diesjährigen Parade in Uptown New Orleans wird ebenfalls wieder ein Prominenter die Krone tragen und damit die Liste der berühmten Mardi-Gras Könige fortsetzen.
     
  • Das Markenzeichen von Orpheus, 1994 durch den Jazzmusiker Harry Connick Jr. gegründet, ist ein 40 Meter langer, mehrteiliger Float – so heißen die Karnevalswagen – in Form einer Eisenbahn, und die „Orpheuscapade“, dem Ball im Convention Center am Lundi Gras (Rosenmontag).
     
  • Die „Krewe of Rex“ gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Wagen. Die Rex Parade setzt sich in Uptown New Orleans in Bewegung.
     
  • Zwei Wochenenden vor Mardi Gras findet im French Quarter die Krewe du Vieux Parade statt. Diese Parade ist vor allem für die ausgezeichneten Bands bekannt, die mitgehen.
     
  • Die „Krewe of Endymion“ gehört zu den „Super Krewes“ des Mardi Gras, denn hier gibt es nicht nur einen Wagen zu sehen, sondern gleich mehrere und meistens finden die Zuschauer auf einem von Ihnen ein bekanntes Hollywood-Gesicht.

    Die größte Krewe mit über 3000 Mitgliedern ist für den größten Umzug (am Samstag vor Mardi Gras) und den Ball „Extravaganza“ berühmt, der im Mercedes Benz Superdome stattfindet.

    Endymion hat außerdem den weltweit größten Paradewagen mit neun Sektionen und Platz für insgesamt 250 Personen. Rund 3000 maskierte Narren werden bei der Endymion Parade mitfahren und laufen und den Millionen von Feierwütigen am Straßenrand die typischen Beads zuwerfen.

  • Seit 2008 gibt es die Krewe de Jeanne d’Arc in New Orleans, die an die historische Nähe zu Frankreich erinnern will. Laut der Krewe ist die Heilige Johanna die inoffizielle Schutzpatronin der Stadt, und wie es der Zufall will, ist ihr Geburtstag am 6. Januar, der Twelfth Night oder auch dem Dreikönigstag, der Tag, an dem in New Orleans offiziell die Karnevalssaison beginnt. So findet an diesem Tag die Auftaktparade zum Mardi Gras statt, die von der „Jungfrau von Orléans“ hoch zu Ross angeführt wird. Diese wurde zuvor in einem jährlich stattfindenden Wettbewerb gekürt.
     
  • Die „Mardi Gras Indians“ – oder auch als „Black Mardi Gras“ bezeichnet – sind ebenfalls Teil dieser Umzüge und verkörpern besonders die Traditionen des Mardi Gras. Sie beeindrucken vor allem mit ihren einzigartigen Kostümen aus Federn und Ketten. Die Zahl ist endlos und jede Krewe überzeugt mit einem einzigartigen Design und guter Laune!
Parade beim Mardi Gras in New Orleans, Louisiana, USA. Foto: Pixabay, CC0
Parade beim Mardi Gras in New Orleans. Foto: Pixabay, CC0

Geschichte der „Krewes“

Die stark katholisch geprägten Franzosen exportierten Fastenbräuche wie den Karneval in die Neue Welt. Wo genau der erste Mardi Gras in den USA gefeiert wurde, ist heute stark umstritten. Schon auf einer frühen Expedition im Mississipi-Delta hatten die Franzosen am 3. März 1699, dem Tag vor Aschermittwoch, eines ihrer Camps Point du Mardi Gras genannt. Ein Händler beschrieb in einem Reisebericht von 1730 ein Fest in New Orleans, bei dem kostümierte Menschen tanzten.

Und auch die Einwohner des nahegelegenen Mobile zogen verkleidet durch ihre Siedlung. Später entwickelte sich hier die mystische Vereinigung „Cowbellion de Rakin Society“ – mit Kuhglocken und Rechen bewehrt, organisierte sie unter größter Geheimhaltung die Karnevalsfeiern.

Mistick Krewe of Comus – unter diesem geheimnisvollen Namen kamen im Dezember 1856 sechs Geschäftsmänner in New Orleans zusammen. Nach dem Vorbild der Kuhgemeinschaft aus dem benachbarten Mobile, wollte der Geheimbund mit einer Parade den „Fetten Dienstag“ feiern. Benannt haben sie sich nach „Comus“, einem Maskenspiel des englischen Schriftstellers John Milton.

Die Paraden sollten untrennbar mit der Geschichte der Stadt verschmelzen. Nach der Premiere im Frühjahr 1957 etablierten sich zahlreiche weitere Krewes (gesprochen wie das englische „Crews“) und veranstalteten ebenfalls Bälle und Umzüge. Die Rex oder die Krewe of Proteus etwa. Der geheimnisvolle Anstrich, den sich die Narren der Südstaaten verpassten, wurde zum wichtigen Teil der Karnevalstradition.

Unaufhaltsam war der Siegeszug des Mardi Gras – nur zu Kriegszeiten machten die kreolischen Jecken kurz Pause. Nach Ausbruch des Sezessionskrieges zwischen Konföderierten und Union druckte die „New Orleans Daily Picayune“ am 1. März 1862 eine Proklamation der Mistick Krewe of Comus: Das närrische Treiben war abgesagt, ebenso wie 1917 zum Ersten und 1942 zum Zweiten Weltkrieg, sowie 1951 nach Eintritt der USA in den Koreakrieg.

Balkon-Dekoration, Mardi Gras, New Orleans, Louisiana, USA. Foto: Pixabay #255548, CC0
Dekoration zum Mardi Gras in New Orleans. Foto: Pixabay, CC0

Der King Cake

Der traditionelle Königskuchen in Louisiana ist rund und mit Kaffee, Zimt, Beeren oder Sahne verfeinert. Mit Speisefarbe wird er violett, grün und gold eingefärbt.

In den meisten Kuchen ist eine Bohne oder eine winzige Plastikpuppe versteckt. Wer sie in seinem Stück findet, muss den Kuchen für den nächsten Tag kaufen (oder backen). Bei vielen „King Cake“-Partys wird aber auch der Finder der Bohne oder Puppe zum König erklärt. Für die nächste „King Cake“-Party ist er der Gastgeber, sein Nachfolger wird dort wieder mit Hilfe des Kuchens und der Bohne oder Puppe bestimmt.

Der „fette Dienstag“ ist der jährliche Höhepunkt der Karnevalszeit, bevor an Aschermittwoch in der St. Louis Cathedral das Aschenkreuz verteilt wird und es heißt: Artig sein, Fasten und – bis zum nächsten Jahr, Mardi Gras!

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