Seattle und Kaffee gehören unweigerlich zusammen

Seattle und die Liebe zur Kaffeebohne

Keine andere Stadt in den USA identifiziert sich so stark mit dem beliebten Getränk wie die Metropole im äußersten Nordwesten des Landes. Hier wird Kaffee eben nicht nur als Wachmacher konsumiert – hier genießt man ihn den ganzen Tag über, und die Einwohner sind ständig auf der Suche nach der perfekten Röstung.

Vom weltweiten Kaffeeimperium bis zu angesagten Cafés

Seit den 1980er Jahren, als die Kaffeekultur in den USA schlagartig zu wachsen begann, bringt sich Seattle aktiv in die Szene mit ein: als Geburtsort des amerikanischen Espresso-Konsums und mit einer breiten Vielfalt an Coffee Houses.

Für viele ist ein Start in den Tag ohne das dunkelbraune Wundergebräu kaum vorstellbar. Ob zuhause, während der Arbeit oder unterwegs: Der beliebte Wachmacher steht bei vielen Amerikanern ganz oben auf der Liste. So wundert es nicht, dass viele US-Metropolen über eine eigene Kaffeekultur verfügen – allen voran Seattle.

Als Geburtsort von Starbucks wurde Seattles Kaffeeszene von dem erfolgreichen Unternehmen zweifellos mitgestaltet, jedoch hat die Smaragdstadt noch mehr zu bieten – von ausgefallenen Cafés über kalten Kaffee bis hin zu geführten Touren rund um die heiß geliebte Bohne.

Coffee Beans Kaffee Bohnen Cup Tasse. Foto: Pixabay, CC0
In Seattle genießt man Kaffee den ganzen Tag über (Symbolbild). Foto: Pixabay, CC0

Starbucks

Es begann mit einem berühmten Steuermann…
Fast jeder kennt die berühmten weißen Kaffeebecher mit dem grünen Logo und dem Antlitz der Meerjungfrau – benannt nach dem Steuermann Starbuck aus dem Roman „Moby Dick“ hat die Kaffeehaus-Kette von Seattle aus die Welt erobert, denn der Kaffee-Gigant hat es geschafft, das koffeinhaltige Getränk in den Vereinigten Staaten zu revolutionieren.

Seinen Anfang nahm die Erfolgsgeschichte 1971 am Pike Place Market, wo sich die erste Filiale des Unternehmens befindet. Wer hier eine der ausgefallenen Kaffeekreationen bestellen möchte, sollte auf jeden Fall Zeit mitbringen, denn es herrscht oft ein reger Andrang an Starbucks-Kaffee-Jüngern aus aller Welt.

Starbucks, Pike Place Market, Seattle, Washington. Foto: usa-reisetraum.de
Starbucks Cafe am Pike Place Market in Seattle. Foto: usa-reisetraum.de

Im Jahr 1981 besuchte Howard Schultz zum ersten Mal ein Starbucks Coffee House. Mit seiner ersten Tasse Sumatra entbrannte seine Liebe für Starbucks, und ein Jahr später trat er ins Unternehmen ein. Wiederum ein Jahr später, 1983, faszinierten Howard Schultz bei einem Aufenthalt in Italien die dortigen Kaffeebars und die Romantik des Kaffeegenusses. Dies brachte ihn auf die Idee, die italienische Kaffeebartradition in sein Heimatland zu bringen und einen Ort für Gespräche zu schaffen – einen Ort zwischen Arbeitsplatz und Zuhause, an dem sich ein Gemeinschaftssinn entwickelt.

Im August 1987 kehrte er als neuer Besitzer von Starbucks ins Unternehmen zurück. Starbucks war von Anfang an ein Unternehmen, das nicht nur Kaffee und dessen reiche Tradition zelebriert, sondern das auch ein Gefühl von Zusammengehörigkeit erzeugt. Mit mehr als 15.000 Coffeeshops in 50 Ländern ist Starbucks heute weltweit der größte Röster und Anbieter von Kaffeespezialitäten.

Die entspanntere und moderne Alternative zur Filiale am Pike Place Market finden Urlauber in Seattles Stadtteil Capitol Hill – ebenfalls der erste Shop seiner Art weltweit. Der fast 1.400 Quadratmeter große Starbucks Reserve Roastery & Tasting Room ist eine Kombination aus Rösterei und Café. Während über den Köpfen der Besucher die Bohnen durch ein Labyrinth aus Kupferrohren rauschen, bereiten geschulte Baristas die perfekte Mischung für das Coffee-Tasting vor. Besonderes Highlight ist die Kaffee-Bibliothek, die aus mehr als 200 Büchern besteht.

Cafés in Seattle

Starbucks mag Seattle zum Ruf als Kaffeestadt der USA verholfen haben, doch heute sorgen vor allem die talentierten und kreativen Köpfe der lokalen Röstereien für besondere Kaffee-Erlebnisse in der Smaragdstadt. In Seattle gibt es zahlreiche Coffeeshops, die biologisch angebaute und Fairtrade-zertifizierte, frisch gemahlene Bohnen in gemütlichem Ambiente anbieten. Natürlich sollte man sich die Zeit nehmen, seinen Kaffee zu genießen. Auch das zelebriert man hier gerne. In den Cafés der Stadt kann man Stunden verweilen, während man in Ruhe erstklassigen Kaffee zu sich nimmt.

  • Joe Chocolate Co. und Victrola Coffee sind nur einige der Kaffeehäuser, die neben trinkbaren Koffein-Spezialitäten und frischen Backwaren auch Kunstausstellungen und Live-Musik anbieten.
  • Das Cupcake Royale bietet zudem erstklassige Cupcakes und von Gebäck inspirierte Eiscreme-Sorten an.
  • Wer nach der Besichtigung der Space Needle in Seattles Stadtteil Queen Anne Lust auf internationale Kaffeekunst hat, der sollte das La Marzocco besuchen. Mit seinem Programm „Roasters in Residence“ begrüßt das Café jeden Monat einen neuen Röstmeister, der den Gästen seine neuen Kaffeekreationen vorstellt. Ein weiteres Highlight ist die Location des Cafés, denn es befindet sich im gleichen Gebäude wie die lokale Radio-Station KEXP, die oft kostenlose Konzerte im angrenzenden „Gathering Space“ veranstaltet.
  • „Kopf hoch“ und das Smartphone beiseite legen lautet das Motto von Analog Coffee in Capitol Hill. Der von den Einheimischen wegen seinem „Back To Basics“-Konzepts geliebte Coffeeshop, war der erste seiner Art, der ein Zapfsystem für Cold Brew Kaffee installierte. Während Musik vom Plattenspieler erklingt, genießen Gäste ihren Kaffee mit einer Zeitung oder einem Comic, die hier an den Wänden hängen.
  • Absolut „instagrammable“ ist die Mr. West Cafe Bar. Mit seinem zeitgenössischen Design, vielen Pflanzen und den liebevoll angerichteten Menüs ist das Mr. West tagsüber ein fotogenes Café, das sich abends in eine angesagte Bar verwandelt. Neben verschiedenen Kaffeesorten gehen auch Kreationen wie Matcha Latte oder Seattle Fog – eine Kombination aus Schwarztee, Vanille und Milch – über den Tresen.
  • Ein weiteres Design-Highlight unter den Cafés in der Smaragdstadt sind die lichtdurchfluteten Shops von Elm Coffee Roasters. In der Original-Filiale am Pioneer Square wurde mit viel Holz und bodentiefen Fenstern ein behagliches Ambiente geschaffen. Eine Marmor-Bar, grüne Fliesen und Lederstühle unterstreichen den modernen Stil des zweiten Shops im Stadtteil South Lake Union.

Kaffee-Tour

Wer mehr über die Kunst des Kaffeebrauens erfahren möchte, sollte sich einer geführten Tour anschließen. Hier erlebt man nicht nur den besten Kaffee der Stadt, sondern hört auch interessante Fakten und unterhaltsame Anekdoten.

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Seattle: Rundgang zur Kaffeekultur. Foto: GetYourGuide
Seattle: Rundgang zur Kaffeekultur

Touren Seattle
Erlebe die Kaffeeszene von Seattle bei einem Spaziergang mit einem lokalen Guide und Kaffeeproben. Erkunde das pulsierende Viertel Capitol Hill, wo sich Kaffeekultur und Gegenkultur treffen.

Kundenbewertung: 4.71 von 5  (28 Bewertungen)
Dauer: 2 Stunden
Preis: ab 50 Euro pro Person
Foto: GetYourGuide

Schlemmerparadies Seattle

Bis vor einiger Zeit gab es in Seattle nur einige Sorten Speiseeis zu kaufen – und die meisten davon waren lediglich im Supermarkt erhältlich. Doch in den letzten Jahren erlebte die Eiscreme-Kultur in der Emerald City einen gewaltigen Aufschwung.

So entstanden in vielen Stadtteilen Eisdielen, die sich der Herstellung qualitativ hochwertiger Geschmackssorten widmeten und sich heute großer Beliebtheit erfreuen. Aber auch Coffee Shops, Bäckereien und selbst Microbreweries bieten neben Kaffeespezialitäten und selbstgebackenen Kuchen auch gefrorene Leckereien aus eigener Produktion an. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ice Cream Float mit selbstgebrautem Bier probiert?

Parfait Ice Cream

Adria Shimada ist eine der Ersten, die diese neue Eiscreme-Kultur nach Seattle gebracht hat: in ihrem Parfait Ice Cream Truck, einer fahrenden Eisdiele, verkaufte sie zunächst ihr selbst hergestelltes Bio-Eis aus regionalen Zutaten wie Minze vom Bauern und Honig vom Imker nebenan. Schon bald expandierte sie und eröffnete eine Eisdiele im Viertel Ballard, in der die passionierte Bäckerin nicht mehr nur Eiscreme, sondern auch frische Teigwaren anbietet.

Das Besondere: hier kombiniert man gern beides miteinander – so entstehen köstliche Spezialitäten wie Eiskrem-Sandwiches aus Keksen und Eis, Eispralinen aus Schokoladenbonbons gefüllt mit Haselnusseis, sowie verschiedenste Eistorten und weitere kreative Kombinationen. Das vielfältige Eissortiment umfasst neben Geschmacksrichtungen wie salziges Karamell, Rosmarin-Pinienkern, Schokolade-Erdnussbutter, Minze-Stracciatella und Earl Grey auch vegane Eissorbets wie Himbeere, Birne-Vanille und Schokolade. Die Krönung bildet übrigens die hausgemachte warme Sauce in den Geschmacksrichtungen Schokolade und Karamell.

Blue Bird Ice Cream

In der Bluebird Microcreamery & Brewery kann man den sogenannten „Pint” gleich auf zwei Arten bestellen: Zum einen als selbstgemachte Eiscreme mit bekannten Zutaten aus der Gegend wie dem Caffe Vita Kaffee oder der Theo Schokolade. Zum anderen als großes Glas Bier, das in der hauseigenen Brauerei hergestellt wurde. Für Experimentierfreudige: Die in den USA so beliebten Ice Cream Floats, einer Kombination aus Limonade und Eiscreme lassen sich hier auch hervorragend mit Bier genießen. Für weniger Mutige gibt es natürlich auch Limonade vom Fass. Und auch Veganer dürften hier nicht enttäuscht werden: Einige Eissorten werden mit Kokos- oder Mandelmilch produziert und sind wirklich empfehlenswert!

Full Tilt Ice Cream

Das Dessert- und Spieleparadies Full Tilt Ice Cream eröffnete seinen ersten Standort in White Center zwischen Seattle und Burien, und verzeichnet mittlerweile weitere Dependancen in verschiedenen Stadtteilen von Seattle. Das Konzept: in einem fröhlichen Ambiente mit Flipper-Automaten und Musik kann man sich ausgefallene Eissorten wie Thai Iced Tea und Mango Chili oder Eis am Stiel schmecken lassen. Der Laden dient zugleich als Treffpunkt in der Nachbarschaft mit ausgeprägtem Gemeinschaftssinn. Eine Eissorte wurde zu Ehren der Grungeband Mudhoney aus Seattle benannt – als speziellen Dank dafür gab es ein Konzert der Band in einem der Shops. Auch kreierte Full Tilt die Sorte „Not-Its Mint“, in Bezug auf die Indie-Rockband Not-Its, die die Eisdiele mit ihrem Song „Full Tilt“ unvergesslich gemacht haben.

Molly Moon’s

Hinter den Molly Moon’s Eisdielen steckt tatsächlich eine Molly. Ihr Nachname lautet allerdings Neitzel und sie ist eine Geschäftsfrau, die im Nonprofit-Bereich arbeitete, bevor sie auf die Idee kam, einen Ort für die Nachbargemeinschaft zu schaffen, wo man sich austauschen und gemeinsam Eis essen kann, das aus regional angebauten Zutaten hergestellt wird. Auch engagiert sie sich weiterhin sozial: Die Sorte „Scout Mint“ wird unter anderem mit Thin Mints (Schoko-Pfefferminzkekse mit Schokoladenüberzug) hergestellt, die von den Pfadfinderinnen in der Gegend verkauft werden. Der Erlös dieser sogenannten Girl Scout Cookies dient sozialen Projekten in der Region.

Molly Neitzel eröffnete außerdem einen Eisladen in der Keksbäckerei Hello Robin am nördlichen Ende von Capitol Hill. Weitere Molly Moon’s Eisdielen befinden sich in den Stadtvierteln Wallingford, Madrona, Queen Anne, Ballard und University Village. Die Geschmackssorten passen sich der jeweiligen Jahreszeit an und beinhalten zum Beispiel Honig-Lavendel, Erdbeere-Balsamico und Stumptown Coffee, aber auch Klassiker wie Walnuss, Vanille oder Erdbeere.

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