Marktstände, Geschäfte und fliegende Fische
Der Pike Place Market in Seattle ist einer der ältesten kontinuierlich betriebenen Bauern- und Fischmärkte der USA. Der Markt ist Zentrum für frische und regional angebaute Lebensmittel, Kultsymbol bei Einwohnern und Attraktion bei Touristen.
Farbenfrohes Obst, saftiges Gemüse und der Duft nach frischem Brot sowie handgearbeiteter Schmuck und Geschenke locken seit dem Jahr 1907 tausende Besucher auf den ganzjährlich geöffneten Markt in einem historischen Viertel in der Innenstadt. In den Monaten vor seiner Eröffnung verdoppelten sich die Preise für Zwiebeln, die Verbaucher bei Zwischenhändlern kaufen mussten. Seattles Stadtrat Thomas Revelle schlug daher vor, einen öffentlichen Markt einzurichten, an dem die Landwirte ihre Erzeugnisse direkt an die Endverbraucher verkaufen konnten.
So wurde am 17. August 1907 der Pike Place Market eröffnet. An diesem ersten Tag verkauften insgesamt acht Bauern ihre Produkte an der Ecke First Avenue und Pike Street. Sie wurden schnell von etwa 10.000 eifrigen Käufern überrascht, bereits um 11 Uhr waren die Stände ausverkauft, tausende Kunden mussten mit leeren Hände nach Hause gehen. Ende des Jahres 1907 wurde dann das erste Markthaus eröffnet.
Ein Jahrhundert später ist der Markt eines der beliebtesten Besucherziele in Seattle mit etwa 200 Geschäften, 120 Marktständen und einer Reihe von gemütlichen Restaurants. Von einfachem Essen bis hin zur Gourmetküche wird alles geboten, was Herz und Magen begehren. Der Markt bietet eine große Auswahl von frischem Fisch, Obst, Gemüse, selbstgemachtem Käse, Backwaren, lokal hergestelltem Honig und Wein, Blumen, Kunsthandwerk, Antiquitätenläden und Souvenirs. Einheimische, Touristen, Musiker und Straßenkünstler bilden eine bunte Mischung, die den Reiz des Pike Place Market ausmachen.
Insgesamt zählt Pike Place Market etwa 10 Millionen Besucher pro Jahr und ist damit eines der meistbesuchten Reiseziele im Bundesstaat Washington.
Nicht verpassen sollte man die Männer von Pike Place Fish. Hier werden von den motivierten Fischverkäufern schwere Fische von Theke zu Theke geworfen und die Show der Männer begeistert die Zuschauer. Diese Tradition der „fliegenden Fische“ begann, als die Fischhändler zu müde waren, um jedesmal einen Fisch von der eisgekühlten Auslage an den Verpackungstisch zu bringen.
Zu den weiteren Highlights gehören die Blumenstände. Wunderschöne Tulpen und farbenfrohe Orchideen sind nicht nur etwas für die Augen, sondern auch für den Geldbeutel, denn die Blumen hier können trotz ihrer Frische zu einem niedrigen Preis erworben werden. Einen Blumenstrauß für das eigene zuhause oder Hotelzimmer zu kaufen ist also Pflicht.
Das ganze Jahr über finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Im Umkreis befinden sich zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte. Der Markt ist auch als „The Soul of Seattle“ bekannt.
Das erste Starbucks Cafe eröffnete im Jahr 1971 und war ursprünglich in der Western Avenue beheimatet. Im Jahr 1977 wurde es um einen Block verlegt und bewirtet seitdem am Pike Place seine Kunden. Hier hat die Erfolgsgeschichte um den Kaffee in Pappbechern ihren Ursprung. Am Schaufenster prangt immer noch das ursprüngliche Logo mit einer barbusigen Sirene und dem Text „Coffee – Tea – Spices“.
Benannt wurde das Unternehmen nach dem Steuermann Starbuck aus dem Roman „Moby Dick“. Mit diesem Namen sollte an die Seefahrerromantik der ersten Kaffeehändler erinnert werden.
Das inoffizielle Maskottchen des Pike Place Market ist Rachel, ein bronzefarbenes, 250 Kilogramm schweres Metallschwein. Es steht seit 1986 an der Ecke an dem sich das „Public Market Center“-Schild befindet. Rachel wurde von einem lokalen Künstler entworfen, auf dem Rücken befindet sich ein Einwurfschlitz wie bei einem Sparschwein. Dadurch werden jedes Jahr mehrere tausend Dollar gesammelt, die für soziale Dienstleistungen des Marktes verwendet werden.
Wer sich einer geführten Tour über den Pike Place Market anschließen möchte, kann dies täglich morgens um 9:30 Uhr tun – viele kulinarische Kostproben und ein genauer Blick hinter die Kulissen inklusive! Die Tour ist kostenlos, es wird lediglich ein kleines Trinkgeld erwartet.
Die „Gum Wall“, die mit zahllosen festgeklebten Kaugummis einen farbenfrohen, wenn auch nicht ganz appetitlichen Hintergrund bietet, ist ein beliebter Fotospot.
Südlich des Pike Place Market geht es über die Harbor Steps zur Uferpromenade der Seattle Waterfront mit Seafood-Restaurants und Souvenirläden.
Market Ghost Tour
Auf den Spuren einer Indianerprinzessin: Nach dem letzten großen Stadtbrand 1889 wurden beim Wiederaufbau völlig neue Straßenlevels aufgeworfen, so dass in Seattle mehr Erdreich bewegt wurde als beim Bau des Panamakanals. Dieser gewaltige Umbruch von Häusern, Friedhöfen und Orten hat die Geister völlig durcheinandergebracht. Zu den populärsten Sichtungen gehört Prinzessin Angeline, die Tochter des Indianerhäuptlings Seattle. Wo Ihre Hütte stand, erstreckt sich heute der extrem populäre Pike Place Market. Die Prinzessin wird immer wieder an einer Holzsäule im Untergeschoss gesehen, wo sie mit einer wechselnden Aura still vor sich hinstrahlt und dann plötzlich verschwindet. Zahlreiche Fotografien der Säule zeigen Bildfehler. Obwohl mehrere indianische Schamanen den Geist mit exorzistischen Riten austreiben wollten, ist Angeline noch immer im Markt unterwegs. Mit etwas Glück sieht man sie ja bei einer paranormalen Touristentour. (www.seattleghost.com)
Touren Seattle BESTSELLER
Begib dich auf eine kulinarische Verkostungstour über den Pike Place Market mit einem lokalen Koch. Halte bei 9 handwerklichen Anbietern und lerne die lokalen Lebensmittelproduzenten kennen, während du dich durch die Aromen des Nordwestens probierst.
Kundenbewertung: 4.88 von 5 (549 Bewertungen)
Dauer: 2 Stunden
Preis: ab 61 Euro pro Person
Foto: GetYourGuide
Weitere Informationen
- Pike Place Market – Offizielle Website