Zwei tollkühne Männer in einer fliegenden Kiste
Im Jahr 1903 unternahmen die Brüder den ersten eigenständigen Flug mit einem motorbetriebenen Flugzeug und läuteten somit ein neues Zeitalter ein.
“First in Flight” steht stolz auf den Kennzeichen der Autos, die in North Carolina zugelassen sind. Hinter dem Slogan sind die Umrisse des Flyer zu erkennen, jenes Ur-Flugzeugs, mit dem die Gebrüder Wright 1903 zum ersten gesteuerten motorgetriebenen Flug in einem Gerät, das schwerer war als die Luft, vom Boden abhoben.
Auf dieses Ereignis von wahrhaft historischer Tragweite sind die Bewohner des Staates zu Recht auch heute noch stolz. Von 1900 bis 1903 waren Wilbur und Orville Wright von Ohio aus auf die Inselkette vor der Küste North Carolinas gezogen, weil sie vom US-Wetterdienst erfahren hatten, dass die stetigen Winde hier besonders günstig für ihre Flugexperimente seien.
Ihre Wahl fiel auf Kill Devil Hills, rund zehn Kilometer südlich der Kleinstadt Kitty Hawk, die damals noch weit entfernt von den dichtbesiedelten Metropolen lag und damit bestens geeignet war für die nicht ungefährlichen Versuche der beiden Luftfahrtpioniere.
Wilbur Wright war 1867 in Indiana zur Welt gekommen, sein jüngerer Bruder Orville vier Jahre später in Dayton (Ohio). Dort baute Wilbur Wright auch seinen ersten Gleiter. Nachdem er mit diesem 189 Meter weit durch die Lüfte gesegelt war, machte er sich ans Werk, ein echtes Fluggerät mit einem motorgetriebenen Propeller zu konstruieren, das sich aus eigener Kraft in der Luft halten konnte. Die Brüder verfrachteten diesen gemeinsam entworfenen “Flyer” nach Kitty Hawk, wo es Orville gelang, die Maschine am 17. Dezember 1903 volle 12 Sekunden und über eine Flugstrecke von ganzen 36 Metern in der Luft zu halten.
Ein Denkmal für die Gebrüder Wright
An der Stelle dieses denkwürdigen Ereignisses wurde 1932 das Wright Brothers National Memorial errichtet. Besucher können dort dem genauen Verlauf der vier ersten Experimentalflüge auf Fußwegen folgen, während Markierungen die Start- und Landeplätze kennzeichnen. Zwei Holzschuppen, die nach zeitgenössischen Fotografien erstellt wurden, sind Nachbildungen des ersten „Flugzeughangars“ der Welt und der Baracke, in der die Brüder wohnten. Der 173 Hektar große Park wird jährlich von einer halben Million Menschen besucht.
Im Besucherzentrum ist ein Museum untergebracht, in dem Modelle, Maschinen und Werkzeuge zu besichtigen sind, die von den Brüdern verwendet wurden. Freilich dürfen auch originalgetreuer Nachbauten des Gleiters von 1902 und des Flyer von 1903, jeweils im Maßstab 1:1, nicht fehlen.
Ein 18 Meter hohes Granitdenkmal aus dem Jahre 1932 auf der Spitze des 27 Meter hohen Kill Devil Hill, einer befestigten ehemaligen Wanderdüne, erinnert an die Leistungen der Brüder, die von dieser Anhöhe zahlreiche Gleitflugexperimente durchführten. Die Inschrift auf dem Sockel des Denkmals würdigt die „unerschrockene Entschlossenheit und das unbezwingbare Vertrauen“, mit dem die Brüder die Lüfte eroberten. Auf der Spitze des Turmes thront ein symbolisches Leuchtfeuer.
Der Wright Flyer auf der Vierteldollarmünze
Die USA haben die Leistung der Brüder nicht nur auf Briefmarken – zum Beispiel anlässlich des 100. Jahrestages – gewürdigt, sondern auch auf den Vierteldollarmünzen der Staaten Ohio und North Carolina. Letztere zeigt eine Darstellung des Flyer, die auf einem berühmten Foto basiert, das an jenem historischen 17. Dezember 1903 aufgenommen wurde, mit Wilbur im Vordergrund, während sein Bruder an Bord des Flugapparats Geschichte schreibt. Die Vierteldollarmünzen (quarters) erschienen in der Reihenfolge des Beitritts der Bundesstaaten zur Union. Die Münze North Carolinas erschien folglich als zwölfte der Reihe im Jahr 2001.
Wright Brothers National Memorial wird vom National Park Service verwaltet, weiterführende Informationen unter www.nps.gov/wrbr (englisch).
Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.
Die Kommentare werden vor der Freischaltung geprüft. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars.