Route 66 in Arizona

Frei sein wie Easy Rider

Gestern, heute, morgen – die Route 66 in Arizona ist seit jeher ein unglaublicher Anziehungspunkt für Jung und Alt

Ein „Muss“ für echte Amerika-Liebhaber ist natürlich die Historic Route 66. In Arizona haben Nostalgiker die Gelegenheit, eine der schönsten Teilstrecken der berühmten „Mother Road“ zu befahren.

Die Route 66 ist der Inbegriff für den ultimativen Road Trip in den Vereinigten Staaten von Amerika. Entlang kleiner Städte verläuft sie durch den Norden Arizonas und erinnert an vergangene Zeiten. Die historische Route 66 in Arizona lebt auch heute als Zeitzeuge der Geschichte weiter und wird noch viele Jahrzehnte lang ein beliebtes Ziel vom Reisenden aus aller Welt sein.

Der „Grand Canyon State“ besitzt die längste erhaltene Originalstrecke der Route 66. Die circa 233 Kilometer lange Reiseroute führt von Ash Fork nach Golden Shores am Colorado River. Es geht vorbei an historischen Städtchen, die die Blütezeit der weltbekannten Straße veranschaulichen. Eine der reizvollsten Teilstrecken der berühmten Traumstraße führt durch Flagstaff über die Städte Kingman und Seligman bis an die kalifornische Grenze.

Dass die Straße heute insbesondere bei Motorradfahrern überaus beliebt ist, liegt auch am Film Easy Rider von 1969, in dem der Highway zum Symbol der Freiheit und des amerikanischen Traums wird. Hier flüchten die Hauptdarsteller Peter Fonda und Dennis Hopper auf ihren Harley Davidson Motorrädern vor den Konventionen des konservativen Amerikas. Und noch heute sind auf dem inzwischen zum nationalen Kulturerbe erklärten National Historic Highway am häufigsten Motorradfahrer anzutreffen. Die Anziehungskraft ist ungebrochen.

Entlang der Stecke gibt es viel zu erleben: Skurrile Attraktionen, facettenreiche Geschichte, hervorragende Restaurants und einige der schönsten Landschaften des Südwestens der Vereinigten Staaten.

Holbrook – Petrified Forest

Die Route beginnt mit dem Grenzübergang von New Mexico nach Arizona, von wo es nur wenige Kilometer bis zur Stadt Holbrook sind, über der 1912 ein Meteorit mit einem geschätzten Gewicht von etwa 190 Kilogramm explodierte. Besonders das Wigwam Motel, das zum Schlafen in komfortablen Tipis einlädt, ist einen Besuch wert.

Die Hügel der Painted Desert in der Nähe von Holbrook versprechen ein ebenso einzigartiges Erlebnis. Nicht weniger beeindruckend ist der Petrified Forest National Park, denn nirgendwo anders auf der Welt finden Besucher eine so hohe Konzentration an versteinertem Holz.

Wigwam Motel in Holbrook

Nach einem erlebnisreichen Tag im „Wilden Westen“ lädt das Wigwam Motel in Holbrook an der Route 66 seine Besucher ein, sich in einem sogenannten Wigwam, einer Art Tipi-Zelt, zu erholen. Das Motel ist seit den 1950ern eine beliebte Unterkunft für Reisende.

Obwohl es sich nicht um echte Zelte auf Indianerland handelt, vermitteln die ungewöhnlichen Nachbauten den Eindruck eines Indianerdorfes. Jeder Wigwam hat einen Durchmesser von vier Metern und eine Höhe von etwas mehr als neun Metern. Ausgestattet sind die Unterkünfte mit Badezimmer, ein oder zwei Doppelbetten sowie Heizung und Klimaanlage.

Wigwam Motel in Holbrook, Arizona, USA. Foto: Arizona Office of Tourism
Wigwam Motel in Holbrook. Foto: Arizona Office of Tourism

Im Mai 2002 wurde das Motel sogar in das „National Register of Historic Places“ aufgenommen. Außerdem ist es der perfekte Ausgangspunkt für Touren in den Norden Arizonas mit Highlights wie dem Monument Valley, Canyon de Chelly oder Flagstaff.

Wigwam Motel in Holbrook, Arizona, USA. Foto: Arizona Office of Tourism
Wigwam Motel in Holbrook. Foto: Arizona Office of Tourism

Winslow

Wenig später folgt das beschauliche Winslow, das durch den Song Take it Easy der Country-Rocker The Eagles bekannt wurde. Ein MUST DO bei einem Besuch in Winslow ist ein Schnappschuss des Route 66 Zeichens am berühmten „Standin‘ on the Corner Park“, nur einen kurzen Spaziergang vom Winslow Visitor Center & Hubble Trading Post entfernt.

Eine besonders historische Unterkunft ist das La Posada Hotel. Besucher sollten sich ein Foto in dem geschichtsträchtigen Hotel mit seiner wunderschönen Inneneinrichtung nicht entgehen lassen. La Posada wurde 1929 für die Santa Fe Eisenbahn gebaut und gilt heute als eines der letzten Eisenbahnhotels.

Mehr über die Geschichte der Stadt erfährt man im Old Trails Museum, das Artefakte der amerikanischen Ureinwohner, des Santa Fe Railway und der Route 66 beheimatet.

Standin’ on the Corner Park in Winslow, Arizona, USA. Foto: Pixabay, CC0
Standin’ on the Corner Park in Winslow, Arizona. Foto: Pixabay, CC0

Meteor Crater

Vor ungefähr 50.000 Jahren schlug ein Meteorit auf dem südlichen Colorado-Plateau, östlich von Flagstaff, ein. Ein Ereignis, dessen beeindruckende Spuren im Meteor Crater noch heute zu sehen sind.

Twin Arrows

Vorbei geht es an einer Tankstelle, vor der zwei überdimensionale Indianerpfeile, die Twin Arrows, im Boden stecken – dem ein oder anderen aus dem Film Forrest Gump bekannt.

Flagstaff

Im Anschluss leuchtet das Ortsschild von Flagstaff auf, dem Tor zum Grand Canyon, auf 2.000 Metern Höhe gelegen. Die Innenstadt bietet schöne Restaurants, Brauereien und Geschäfte in der Nähe des historischen Visitors Centers. Das älteste Hotel der Stadt, das Weatherford Hotel, bietet fantastisches Dinner im Charly’s Pub and Grill an und im Museum Club, einer Bar im Western Stil, kann anschließend zu schwungvoller Livemusik getanzt werden.

Rund um Flagstaff kann man die endlosen Wanderwege im Coconino National Forest, den Sunset Crater oder das Wupatki National Monument erkunden.

Wer noch keine Maschine hat, kann sie sich ganz bequem bei Eagle Rider leihen. Damit lassen sich die über 600 Kilometer in Arizona mit ihrer einzigartigen Szenerie wunderbar genießen.

Williams

Easy geht der Weg für alle Rider weiter in den kleinen Ort Williams mit seinen zwei Bahnhöfen. Von hier dampft die historische Grand Canyon Railway los, eine Tour, die sich am besten nach einem kräftigen Frühstück im Cruiser’s Café 66 genießen lässt.

Nostalgie-Liebhaber sind hier im Grand Canyon Railway Hotel in der Nähe des ikonischen Grand Canyon Railway Zugdepots genau richtig. Täglich bringt ein Zug die Gäste von hier aus zum Grand Canyon South Rim und zurück. Nur einen Block vom Stadtzentrum und der Route 66 entfernt, tauchen Besucher in Downtown Williams in längst vergangene Zeiten ein – tolle Route 66 Erinnerungsstücke in den Läden und historische Restaurants erinnern an damals.

Ein ebenso großes Highlight ist übrigens Bearizona, ein Drive-Through-Wildpark.

Seligman

Der nächste Boxenstopp ist Seligman, Heimat von Angel Delgadillo und ein deswegen ein besonders bedeutender Ort für die Route 66. Der ehemalige Friseu wurde aufgrund seiner Jahrzehnte langen Bemühungen, die Nostalgie der Route 66 und ihren Platz in der amerikanischen Geschichte zu bewahren, zum “Guardian Angel of Route 66”. Angel Delgadillo ist der Gründer der Arizona Route 66 Association und Vorreiter für alle Route 66-Vereinigungen.

Zum Verweilen laden besonders Delgadillo’s Snow Cap und der erste Souvenirladen an der Motherroad, Angel & Vilma Delgadillo’s Original Route 66 Gift Shop, ein. Auch im Historic Route 66 General Store findet man das perfekte Route 66 Souvenir.

Für eine Übernachtung in gemütlichen Hütten oder dem eigenen Zelt empfiehlt sich das Seligman / Route 66 KOA Journey.

Grand Canyon Caverns – Eine Nacht unter der Erde

Wer einmal mehr als 60 Meter tief unter der Erde übernachten möchte, der ist in Arizona genau richtig. Grand Canyon Caverns, direkt auf der historischen Route 66 heißt eine Höhle, die nicht nur bei einer Besichtigung ein Highlight jeder Arizona-Reise darstellt. Die gesamte Höhle besitzt absolut keine Luftfeuchtigkeit und ist damit als größter Komplex dieser Art einmalig in den gesamten USA. Deshalb finden sich keine Lebewesen wie Spinnen oder Fledermäuse in der Höhle.

Neben den geführten Touren gibt es aber noch ein besonderes Angebot für die Besucher. Auf einem Podest wartet ein komplett möbliertes Hotelzimmer auf die Gäste. Damit keine Langeweile entsteht, sorgen Sofa, Fernseher, Bücherregal sowie Schallplattenspieler für Unterhaltung und ein Badezimmer gehört natürlich ebenfalls dazu. Ein Badezimmer gehört natürlich ebenfalls dazu. Aber Vorsicht: Angeblich soll in der über 65 Millionen Jahre alten Höhle noch immer eine Kreatur aus prähistorischer Zeit ihr Unwesen treiben.

60 Meter über dem außergewöhnlichen Hotelzimmer warten noch ein Souvenir-Shop, ein Restaurant sowie ein Motel auf die Besucher.

Wer eine Nacht in den Grand Canyon Caverns bucht, sollte bis 10 Uhr morgens am Folgetag allerdings ausgecheckt haben, denn dann beginnen wieder die ersten Führungen. Und wer möchte schon von einer Gruppe Touristen geweckt werden?

Peach Springs

Auf der Strecke liegt unter anderem der Ort Peach Springs, ganz in der Nähe des Reservats der Hualapai-Indianer, in dem sich die 2007 eröffnete gläserne Grand Canyon-Plattform Skywalk befindet. Wer einen Besuch des West Rim des Grand Canyon plant, sollte in der Hualapai Lodge übernachten.

Peach Springs erinnert an die beliebten Pixar-Filme „Cars“ – tatsächlich war das Städtchen die Inspiration für den Ort Radiator Springs aus diesen Filmen.

Hackberry

Auf diesem Teil der Route 66 kann man mitunter die besten Roadtrip-Fotos auf der Strecke schießen. Denn hier befindet sich auch der wiedereröffnete General Store der ehemaligen Silberminenstadt Hackberry, wo Retro-Tanksäulen und historische Autos warten. Was auf den ersten Blick wie eine alte Tankstelle aussieht, verwandelt sich, je näher der Besucher kommt, zu einem wahren Sammelsurium aller nur erdenklichen Erinnerungen an die gute alte Zeit. Das ganze Ambiente wirkt wie aus einem alten Roadmovie.

Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism
Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism
Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism
Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism
Ein alter Mercury Station Wagon vor dem Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism
Ein alter Mercury Station Wagon vor dem Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism
Der alte Einsatzwagen des Sheriffs vor dem Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism
Der alte Einsatzwagen des Sheriffs vor dem Hackberry General Store an der Route 66 in Arizona. Foto: Arizona Office of Tourism

Kingman

Als nächste Station erreichen die Straßenbezwinger Kingman. In Kingman startet man am besten direkt am Kingman Visitor Center. Es beheimatet einerseits das erste Elektroauto-Museum der Welt, das Route 66 Electric Vehicle (EV) Museum mit mehr als 20 Vintage EVs, sondern auch eine Ausstellung zu künstlicher Intelligenz (AI). Hierbei geht es um Angel Delgadillo, der sein Leben der Erhaltung von Arizonas Route 66 gewidmet hat.

Nach einer Mahlzeit im Mr. D’s Route 66 Diner im Stil der 1950er Jahre, empfiehlt sich eine Übernachtung im Best Western Plus A Wayfarer’s Inn and Suites direkt an der Route 66.

Entlang der Hauptverkehrsstraßen und Highways entstanden in den 1950er Jahren eine Vielzahl von damals stark populär werdenden Neonschildern. Diese fand man insbesondere auch an der ikonischen Route 66. Mittlerweile sind solche Neonschilder alles andere als alltäglich, einige jedoch sind nach liebevoller Restaurierung noch heute im Grand Canyon State zu finden. Eine der örtlich sehr bekannten noch existierenden Leuchtreklamen befindet sich in Kingman, zwar nicht direkt an der Route 66, jedoch nur einen Block weiter nördlich. Hier findet man das Neonschild des „Kingman Club“, welches an die ersten Jahre der Innenstadtentwicklung Kingmans erinnert. Heute ist es eines der meistfotografierten Motive in der Stadt (312 E Beale Street).

Nicht verpassen: Kingmans großes Route 66 Schild bietet ebenfalls eine tolle Möglichkeit für ein einzigartiges Erinnerungsfoto.

Oatman

Im historischen Goldgräberstädtchen Oatman, das durch seine Westernfassaden und ländliche Schönheit zum romantischen Flair der Route 66 beiträgt, streunen Packesel an farbenfrohen Gebäuden wie dem 1902 erbauten Oatman Hotel vorbei, in dem Clark Gable und Carole Lombard ihre Flitterwochen verbrachten. Das Hotel gilt noch heute als eine der Attraktionen in Oatman.

Die Magie der Route 66 – Straße der Sehnsucht und Symbol des Aufbruchs und der Mobilität – hält an. Ein Entziehen ist zwecklos.

Quelle: Arizona Office of Tourism

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