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Auswilderungsprogramm bringt die bedrohten Vögel zurück nach Arizona
Die Chancen, in Arizona einen Kondor in freier Wildbahn zu beobachten, stehen gut. Die Zahl der Kalifornischen Kondore, die im Canyon-Gebiet im Norden des US-Bundesstaats leben, ist seit Beginn des Auswilderungsprogramms im Jahr 1996 auf inzwischen 78 Tiere gestiegen.
Das teilte der Peregrine Fund mit, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz im US-Bundesstaat Idaho, die sich für die Rettung bedrohter Raubvögel einsetzt. Am 29. September kamen nun drei weitere Kondore hinzu: Sie wurden im Naturschutzgebiet der Vermilion Cliffs ganz im Norden Arizonas ausgewildert.
Der Kalifornische Kondor, nach dem Andenkondor der zweitgrößte Vogel dieser Art, erreicht eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern und ein Gewicht von bis zu 14 Kilogramm. Auf der Suche nach Nahrung können die Vögel mehr als 160 Kilometer pro Tag im Gleitflug zurücklegen. Der Kalifornische Kondor war ursprünglich in den Bergen der nordamerikanischen Pazifikküste heimisch und galt zwischen 1987 und 1992 als nahezu ausgestorben. Damals lebten nur noch 22 Tiere in freier Wildbahn. In Arizona war der letzte wilde Kondor 1924 gesichtet worden. Im größten Erhaltungszuchtprogramm der Vereinigten Staaten werden seit 1992 in Gefangenschaft gezüchtete Vögel ausgewildert – zunächst in Kalifornien, im Jahr 1996 begann die Auswilderung in Arizona. Gezüchtet und aufgezogen werden die Kondore am Hauptsitz des Peregrine Fund in Boise, Idaho sowie in den Zoos von Oregon, Los Angeles und San Diego. Weltweit gibt es nach Angaben des Peregrine Fund inzwischen 416 Tiere, davon leben 231 in freier Wildbahn in Arizona, Utah, Kalifornien und Mexiko.
In Arizona wurden die ersten sechs Kondore auch damals an den Vermilion Cliffs frei gelassen, da die Gegend mit ihren vielen Felsvorsprüngen, Graten und Höhlen den Tieren ideale Lebensbedingungen bietet. Seitdem werden jedes Jahr bis zu zehn Vögel – ausgestattet mit einem Peilsender und sichtbaren Nummerierungen – ausgewildert. Biologen beobachten die Tiere täglich. Im Jahr 2003 schlüpfte in Arizona erstmals seit mehr als 100 Jahren wieder ein Kondor-Küken in freier Wildbahn. Seither brüten jedes Jahr bis zu sechs Paare. Im Frühling und Sommer können Kondore am besten am Südrand des Grand Canyon beobachtet werden. Im Winter sind die Vögel besonders oft an den Vermilion Cliffs und entlang der Schlucht des Colorado River in der Nähe des Marble Canyon, am nordöstlichen Ende des Grand Canyon, zu sehen.
Als stabil gilt die Kondor-Population in Arizona nach Angaben des Peregrine Fund aber nicht. Die größte Gefahr gehe weiterhin von bleihaltiger Munition aus, die von Jägern benutzt wird. Laut Peregrine Fund ist eine Vergiftung durch Blei die häufigste Todesursache bei Kondoren in freier Wildbahn. Da die Vögel Aasfresser sind und oft die Kadaver geschossener Tiere als Nahrungsquelle nutzen, gelangt das giftige Blei in den Blutkreislauf der Vögel. Vor allem während der Jagdsaison im Herbst und Winter sterben die Tiere daran. Zwar gibt es in Arizona seit 2005 ein Programm zum Verzicht auf bleihaltige Munition, allerdings ist die Teilnahme für Jäger freiwillig. Die Unterstützer des Erhaltungszuchtprogramms – staatliche Institutionen wie die US-Fischerei- und Wildtierbehörde oder der Grand Canyon Nationalpark sowie private Organisationen wie der Peregrine Fund – haben bereits angekündigt, die Auswilderung von Kondoren im Südwesten der USA zu stoppen, sollten die Todesfälle durch Bleivergiftungen nicht bis Ende 2016 messbar gesunken sein. Weitere Informationen über Kalifornische Kondore in Arizona im Internet unter www.peregrinefund.org/condor oder www.condorcliffs.org.
Quelle: Arizona Office of Tourism
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