Oklahoma erinnert an den indianischen Künstler Allan Houser

Allan Houser – Ein Apache erobert die Kunstwelt

An seinen Indianer-Skulpturen kommt man in den USA nicht vorbei: Allan Housers (1914-1994) beeindruckende Kunstwerke finden sich in Kunstmuseen rund um den Globus, doch gerade in seinem Heimatstaat Oklahoma stößt man überall auf seine Hinterlassenschaften.

So schmücken beispielsweise „As Long as the Waters Flow“ (1988) oder „Unconquered II“ (1994) die Parkanlage zwischen State Capitol und History Museum in der Hauptstadt Oklahoma City. Sein wohl berühmtestes Werk ist jedoch „Sacred Rain Arrow“ (1988), die Skulptur eines indianischen Bogenschützen, aufgestellt vor dem Gilcrease Museum in Tulsa/Oklahoma.

2014 erinnert Oklahoma mit einer 100-Jahrfeier an den indianischen Künstler

Anlässlich seines 100. Geburtstags im kommenden Jahr würdigt Oklahoma den indianischen Künstler mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen. Am 30. Juni 1914 hatte Allan als Sohn von Sam (1868-1957) und Blossom (1893-1981) Haozous, beides Chiricahua Apache, das Licht der Welt erblickt.

Als junger Mann hatte sich Sam Houser im Südwesten an der Seite seines legendären Onkels Geronimo (1829-1909) gegen die weißen Eindringlinge gewehrt. Nach der Kapitulation wurden die Freiheitskämpfer mit ihren Familien als Kriegsgefangene zuerst nach Florida und anschließend nach Oklahoma zwangsumgesiedelt. Dort hatten sich die Comanche-Indianer bereit erklärt, ihr Land nahe Fort Still im Südwesten von Oklahoma, mit den Chiricahua Apache zu teilen. 1914 erhielten diese endlich ihre Freiheit zurück und es stand ihnen frei, in ihre alte Heimat zurückkehren.

Es ist überliefert, dass das erste Chiricahua-Kind, das in Freiheit geboren wurde, Allan Houser hieß, und er sollte einmal ebenso berühmt werden wie sein Großonkel Geronimo. Aufgewachsen auf der Ranch seiner Eltern in Oklahoma, begann der 20-Jährige ein Kunststudium an der Santa Fe Indian School im Bundesstaat New Mexico. Hoch talentiert, wurde er schnell bekannt und stellte seine Gemälde schon bald in San Francisco, Washington und Chicago aus. Der Durchbruch gelang 1939: Damals schuf er im Innenministerium in der Hauptstadt Washington ein Wandbild; 1948 wurde dann seine erste Skulptur, „Comrade in Mourning“, ein Denkmal für die im 2. Weltkrieg gefallenen Indianer, im Haskell Institute in Lawrence/Kansas eingeweiht.

Als inzwischen renommierter Maler und Bildhauer wurde Houser 1951 Lehrer an der Inter-Mountain School in Brigham City/Utah, ehe er 1962 zum Institute of American Indian Arts nach Santa Fe wechselte. 1975 zog sich Houser aus der Lehre zurück um sich ganz der Kunst zu widmen. Auch wenn er in seinem Spätwerk mit abstrakten Mitteln experimentierte, waren seine indianische Herkunft und die Geschichte der Apache stets Hauptthemen seiner Werke.

Vielfach geehrt und ausgezeichnet – u.a. wurde er von Oklahoma 1983 zum „Governor’s Cultural Ambassador“ ernannt und 1985 in die Oklahoma Hall of Fame aufgenommen – und berühmt geworden durch über 50 Ausstellungen in aller Welt, verstarb Allan Houser am 22. August 1994. In seinem langen Künstlerleben hatte er mehr als 500 Gemälde, etwa 2000 Zeichnungen und über 1000 Skulpturen geschaffen. Sein Anwesen bei Santa Fe/New Mexico, wurde mit Unterstützung seiner Söhnen Bob and Phillip Haozous, beide ebenfalls Künstler, zu einem Museum umgewandelt und dort treffen sich auf den Ceremonial Dance Grounds regelmäßig Indianer zu heiligen Zeremonien und Powwows.

„Celebrating Allan Houser: An Oklahoma Perspective“

Kulturinstitutionen und Museen in Oklahoma werden im Jahr 2014 unter Schirmherrschaft der Oklahoma Museums Association unter dem Motto „Celebrating Allan Houser: An Oklahoma Perspective“ an den berühmten Künstler erinnern. Schwerpunkte unter den Veranstaltungen und Programmen werden elf große Ausstellungen sein, verteilt auf ganz Oklahoma:

  • Allan Houser and His Students“, noch bis 11. Mai 2014 im National Cowboy & Western Heritage Museum, Oklahoma City
  • Allan Houser at the Capitol: A Legacy in Bronze“, das ganze Jahr 2014 über im Oklahoma State Capitol, Oklahoma City
  • Sonderausstellung ganzjährig im OSU Museum of Art, Postal Plaza Gallery, Stillwater
  • Allan Houser Skulpturen, ganzjährig im Will Rogers World Airport, Oklahoma City
  • Form and Line: Allan Houser’s Sculpture and Drawings“, 13. Februar bis 29. Juni 2014 im Gilcrease Museum, Tulsa
  • Allan Houser Drawings: The Centennial Exhibition“, 8. März bis 18. Mai 2014 im Fred Jones Jr. Museum of Art, Norman
  • Born to Freedom: Allan Houser Centennial“, 13. März bis 31. Dezember 2014 im Oklahoma History Center, Oklahoma City
  • Allan Houser: On the Roof“, 1. Mai bis 27. Juli 2014 im Oklahoma City Museum of Art, Oklahoma City
  • Allan Houser: A Celebration“, 18. Mai bis 2. November 2014, Philbrook Downtown, Tulsa
  • Allan Houser: Legend Born Free“, 1. Juni bis 15. August im Chisholm Trail Heritage Center, Duncan
  • Sonderausstellung ab September im Southern Plains Indian Museum, Anadarko
„As Long as the Waters Flow“, 1988, Oklahoma State Capitol, Oklahoma City, Oklahoma, USA. Foto: KS/OK Tourism
„As Long as the Waters Flow“, 1988, Oklahoma State Capitol. Foto: KS/OK Tourism

Skulpturen von Allan Houser

Skulpturen von Allan Houser sind auf öffentlichen Plätzen in zahlreichen Ortschaften des Bundesstaates Oklahoma zu sehen, z.B.:

  • Gilcrease Museum, Tulsa – Sacred Rain Arrow (1988), Earth Mother (1980), Illusion (1990)
  • The Philbrook Museum of Art, Tulsa – Prayer (1994)
  • Rogers University, Tulsa – When Friends Meet (1987)
  • Chisholm Trail Heritage Center, Duncan – Desert Flower (1993)
  • Oklahoma History Museum, Oklahoma City – Unconquered II (1994)
  • Oklahoma State Capitol, Oklahoma City – As Long as the Waters Flow (1988), kleinere Kopien befinden sich im Quartz Mountain Arts & Conference Center in Lone Wolf sowie im Fred Jones Jr. Museum of Art in Norman
  • Central Park, Broken Arrow – Valor/ Lt. Col. Earnest Childers (1994 – Childers War Memorial)
  • University of Oklahoma, Norman – Homeward Bound (1988), May We Have Peace (1992)
  • Fred Jones Jr. Museum of Art, Norman – Corn Grinder (1982), Tending the Flock (1984)
  • National Cowboy & Western Heritage Museum, Oklahoma City – Smoke Signal (1993)
  • Fort Sill Apache Tribal Center, Apache – Chiricahua Apache Family (1983), Geronimo (1986, im Innern)
  • Museum of the Great Plains, Lawton – Songs of the Past (1993)
  • Greater Southwest Historical Museum, Ardmore – Taza (1991)

Informationen zu den Feierlichkeiten finden sich unter www.okhouser.org sowie auf der Website der Houser-Familie, die heute Allan Housers Erbe verwaltet (www.indianart.us).

Quelle: Kansas/Oklahoma Travel & Tourism

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